Montag, 5. Dezember 2011

wie sie sehen, sehen sie nebel, blech und bohnen zum frühstück.













So, noch 41 Tage am heutigen Sonntag, bis ich wieder europäischen Grund fühle und unser letztes gemeinsames Ausflugswochenende haben wir soeben erfolgreich absolviert.

Haben zur Feier des Wochenendes keine Kosten und Mühen gescheut und sind stramme 362km in Richtung Berge gefahren: Magoebaskloof war unser Ziel. Haben wir auch erfolgreichst bewältigt, dennoch war der Hinweg lang. Denn durch viele Berge und auch generell, hält der Afrikaner an sich es nicht so mit unfassbar ausgebreiteter Infrastruktur. Braucht er ja auch nicht. Gibt ja alle 100km nur eine Stadt. Wozu mehrere Straßen dahin bauen. Also nehmen wir alle die gleiche Straße. Hab ich ja so erstmal kein Problem mit. Jetzt muss man aber weiter denken. Was ist, wenn diese eine Straße für alle, mal kaputt geht und repariert werden muss. Und die Chance ist groß, dass das passiert, denn es fahren ja ne Menge Autos drüber. Nehmen wir also an, dass der Weg am Freitag durch einzig und allein Berge führt und kaputt ist. Die eine Seite muss also repariert werden und das auf 1okm Strecke. Und da es ja um nen Berg geht, kann man auch nicht ausweichen, auch wenn die Schilder einem das anraten. Wohin ich dann mit meinem Auto gehen soll, weiß ich nicht. Hab ich mich auch nicht mit beschäftigt. War mehr mit dem einzelnen Männchen beschäftigt, dass vor uns stand und sehr seriös das Stopschild fest hielt, auf dessen anderer Seite 'Go' stand. Wir hatten aber leider 'Stop'. Also stand ich da und schaute in die gleiche Richtung, wie der Baustellenaufpasser... und Tatsache man konnte die gesamten 10km überblicken. Und das machte es nicht unbedingt schöner. Denn die Autos von unserer Seite, die das 'Go' gesehen haben, sahen wir noch lustig weg fahren. Das hieß also, die müssen noch 10km fahren. Dann müssen die Autos von der anderen Seite kommen, dann dürfen wir. Und zwischendurch mussten ja auch noch die Baustellenfahrzeuge rumfahren. Spitzen Sache, wenn man das 3mal machen muss. Denn die ganze Straße in Richtung Magoebaskloof/ Tzaneen musste mal eben rundum erneuert werden. Naja, hat uns nur minimal ne Verzögerung eingebracht. Aber wie einer unserer Arbeitskollegen immer sagt: „There is no hurry in Africa.“ Haben dann ganz locker den Weg nach Tzaneen gefunden, der Stadt in der wir hausen sollten. Wir fuhren die Straße entlang und laut Koordinaten und des Navigationssystems hatten wir es auch fast geschafft. Unser Backpacker hieß 'Satvik' und das Schild sahen wir auch schnell...an einem Schrottplatz vor dem eine durchaus gut genährte Dame samt Gatten in ihrem Straßensupermarkt saßen. Ich begonn fast zu heulen. Ich kann ja viel ertragen, aber in irgendnem Blechverschlag auf, neben und hinter nem Schrottplatz zu wohnen. Nach kurzem Schockmoment erklärte die Dame uns, dass wir 200m weiter an der linken Seite wohnen würden. Spitzen Sache. Mit gefühlten 100% Steigung nach unten ratterte ich uns und Horst-Dieter nen Weg nach unten. Backpacker nicht in Sicht. Nach 2min Fahrt taten sich nen paar hübsche RDP-Häuser (die besseren Häuser in den Townships) auf. Wurd immer besser. Wir kamen an, eine kleine Dame wies uns den Weg und tadaa wir standen vor ner schäbbigen Laube. 15Betten auf 10km². Da kommt Freude auf. Unsere Empfangsdame konnte kein Englisch. Was gut, dass ich mit meinen Händen sprechen kann. Wir konnten also in Erfahrung bringen, dass die Toilette unter freiem Himmel ist, genauso wie die Dusche. Und dass nichts in der Nähe war, wo man hätt essen gehen. Auch das Navigationssystems sagte uns das: nächstes Restaurant war ein KFC... in 110km Entfernung. Wir trauten uns trotzdem und erkundeten Tzaneen. Ist keinen Auslug wert. Hatten Hühnchen. Schmeckte scheiße.

Die Nacht war katastrophal, denn meine Matratze war quasi nicht vorhanden. Ich lag auf Holzplanken und das mit Spinne, Kackerlake und anderem Getier rund um mich zu. Da um Maaikes Matratze Plastik gewickelt war, wurd ich das Gefühl nicht los, sie hätte ne Windel um. Klang so. Jetzt, 2 Tage danach, kann ich schon drüber lachen. Ist ne Erfahrung, werd ich auf jeden Fall niemals vergessen. Nichtsdestotrotz habe ich am nächsten Morgen ne Buschdusche genommen und wir haben die Sachen gepackt und weg waren wir. Hab dann später nochmal eben den Besitzer dieses bezaubernden Hostels angerufen, um ihm mitzuteilen, dass ich weniger erfreut war. Muss der ja auch wissen, dass sein Hostel nen zu teurer Scherz ist.


Wir sind dann stramm zurück gedüst um die 2. Canopy Tour (ihr erinnert euch. Das, wo ich zwischen den Bergen hing und von der einen zur anderen Seite geschwebt bin) in unserem Leben in Angriff zu nehmen. Vorher mussten wir noch frühstücken. Mmmh. Schwierig, wenn man im Nirgendwo ist. Sind also zur Canopy Tour gefahren, um mal zu horchen wo man ne gute Stulle bekommt. In Haernetsburg wurde ins mitgeteilt. Kein Problem. Noch weiter zurück fahren, klar gerne. Habe das aber sicherlich nicht bereut. In Haernetsburg angekommen, wurde fluchs klar, dass hier auch die Gilmore Girls gedreht hätten werden können taten tuten täten. Mein Deutsch ist am Ende. Ich bin verniederländischt. Man merkt es. Pah. Naja. Auf jeden Fall war es wir Stars Hollow. Bezaubernde kleine Straße mit 100Häusern und drumrum 100Farmen(hab das mal nachgefragt). Bezaubernde kleine Antikläden und nen Weihnachtsmarkt in der Village Hall. Traf sich gut, dass wir noch ne Bleibe für die Nacht suchten und die Dame, die drei kleine Antikwinkel nebeneinander betrieb auch Cottages vermietete. Viel zu teuer, aber so unfassbar bezaubernd, dass wir einfach bleiben mussten. Hinter dem Second Hand Bücherladen, dem alternativen Klamottengeschäft und dem wirklichen Antikladen sollten wir also wohnen. Kleine Häuschen mit Ofen, Veranda und Ausblick über alle Berge. Habe überlegt das Häuschen mitzunehmen, so wie die in Amerika. Zack auf den Anhänger und rund geht’s. Mach ich vielleicht noch. Denn wir hören schon nen bisschen zur Dorfgemeinschaft. Abends eben eingekauft und dann mit lecker Weinchen vor den Fernseher. Nächster Tag gutes English Breakfast. Bin Fan! Danach durch Haernetsburg geschlürt: wir hatten oben genannte Geschäfte leer gekauft, sowie den kleinen bezaubernden Weihnachtsmarkt. Wär da noch länger geblieben, aber was willste machen. Der Bachelor tippt sich nicht von selber. Ist auch nicht nett, aber es ist schwer heutzutage nen guten Bachelor zu finden.
Ha. Hab ich vergessen von der Canopy Tour zu schreiben. Es war erneut der Wahnsinn, denn dieses

Mal ging es komplett nur über Wasserfälle und Flüsse. Da ist auch komischerweise meine Höhenangst nicht mehr anwesend. Aber nen Elefant besteigen, das kann sie nicht. Ich hab hier butz die Fotos nicht, aber die werden nachgereicht. Hust, wenn sies nicht vergisst.
Am Sonntag wollten wir dann noch Magoebaskloof selber sehen. Genauer gesagt den Aussichtspunkt, der fantastisch sein soll. Meine Wortwahl basiert auf ner Menge Nebel. Ich hab nix gesehen. Nada. Niente. Nebel. Nur den zugehöreigen Parkplatz und das Schild mit der Aufschrift 'Magoebaskloof. Keep left“. War auch schön.

Ich möchte dann auch nochmal eben was zitieren. Einen Text, der im Internet über uns und unsere Arbeit mit den kleinen Little Able's zu finden ist. Wer da nicht vor lauter Ehrfurcht vor mir 'boah sagt... Da habe ich keine Worte für. Uhja. Der Text ist geschrieben durch die Leitung der Little Able's und eben diese hat uns am Freitag schon gesagt, dass wir fantastisch sind und die besten Studenten, die da jemals waren und auch unserer Bachelor scheint jeglichen Standard sowas von zu übersteigen, dass denen wirklich die Spucke wegbleibt. Jawohl. Also Text. Und nebenher, heute sinds dann auch nur noch 40 Tage. Ich werd verrückt.


Text:

SOCIAL WORK STUDENTS FROM EUROPE

As part of their internship, four social work students from Europe are working hard in various SPD projects and contributing to our people's development in fantastic ways. Recently, Maaike, Lena and Angelika introduced a stimulation program in the "Little ABLE's" Children's Sanctuary and the children adore spending time with them. They do arts & crafts, music stimulation, physical activities and are working on an excellent Christmas presentation for Parent Day. The effect of this little experiment, surprised each and everybody involved and the children are having the time of their lives! Thank you, Ladies, for your wonderful love, care and commitment, you are making our world absolutely beautiful!!



JAWOHL!!!! Ich rette hier so einiges und das auch noch mit Schirm, Charme und Melone!

Dienstag, 29. November 2011

Zunge verschluckt.















(weiß immer noch nicht, wie ich das hier schön hinkriege. aber es geht ja um die idee!)

Letztes Wochenende haben wir mal wieder hübsch Pretoria gemacht. Man muss ja auch auf den Geldbeutel achten... Heute sind es noch 47Tage oder so und dann schnupper ich wieder schneeweiße deutsche Luft. Bescheuert, dass man immer gerade zum Ende hin beinahe keine Kohle mehr hat. Grade dann sollte man es doch fetzen lassen. Mmh. Wer sich das ausgedacht hat, dem möge man Manieren beibringen. So geht es ja nicht.
Naja, auf jeden Fall bestand unser Freitag zum Ersten aus vollkommen nichts, gefolgt von Kino. Haben doch tatsächlich unverschämte 4,80€für den Film bezahlen müssen. Wird auch immer teurer hier. Dazu kommt, dass der Film wirklich ekelerregend philosophisch möchtegern war: 'Moneyball' mit Brad Pitt. Nur empfehlenswert für Menschen, die sich für Statistiken im Softball und wie diese angewendet werden können, um zu gewinnen, interessieren. Ich denke also niemand.

Samstag mal schön den frühen Vogel den frühen Vogel sein lassen. Danach nach Menlyn. Shoppen. Ist euch mal aufgefallen, dass Shopping Malls klingen, wie nen Schwimmbad. Und zwar die ganze Zeit. Furchtbar. Aber schön alle Geschäfte Naht an Naht mit Klimaanlage hat sicherlich was für sich. Danach zu viel Wein und feiern in einem meiner Lieblings-Hip-Hop-Läden. Haha. Nicht! Naja. Aber was willste machen? Haste keine Wahl, dann findeste halt Hip Hop gut. Ich oller Mitläufer. War aber durchaus lustig.
Und dann mein Highlight dieses doch sehr durchschnittlichen Wochenendes: Einladung zum Lunch von unserem Manager. Naja besser von seiner Frau. Die Einladung wurde als folgt von ihm formuliert: „My wife wants to invite you for sunday. She will cook and we will have lunch... Mmh. When she is still alive on Sunday.“ Ich steh auf den Humor unseres beinahe 70jährigen Managers. Lustiger Knabe. Er begründete seine Aussage damit, dass seine Frau genau so aussieht, wie er. Und so war es. Ja, er hat recht. Seine Frau ist ein Ebenbild von ihm. Halt bloß weiblich. Pünktlich um 11.00Uhr am Sonntag, mit zu wenig Schlaf, Supermarktblumen als Mitbringsel und keine Ahnung was einen erwartet, erreichten wir 'Die Wilgers'. Vorort von Pretoria. Da wo reich und schön sich mit Gartenzäunen und Strom voneinander trennt. Das Haus war nicht zu verfehlen, denn unser Manager fährt einen beigefarbenen Toyoty Pickup (oder sowas), der jetzt 40Jahre alt ist und nur 2 Vorbesitzer hat. Das Auto lebt, die Vorbesitzer nicht. Unser Manager erzählte uns vor einiger Zeit, dass es Auge um Auge, Zahn um Zahn ist. Neuer Besitzer oder Autofriedhof, ist die Frage. Naja. Haus gefunden und durch das Eingangstor ab ins Haus. Riesen Gebäude, ne Menge Platz und eine Frau und Tochter, die noch mehr spricht, als unser Manager selber. Ich hab mich wie zuhaus gefühlt.so viel Chaos und Trubel. Fantastikos. Als Vorspeise gab es selbstgemachten Eistee und Cheesecake mit Grenadine drauf. Herrlich. 45Min später wurden wir dann ins Esszimmer zitiert, wo der Tisch so bezaubernd gedeckt war, dass mein heimeliges Gefühl in mir wuchs und wuchs und ich das Gefühl hatte, nach dem Essen kann ich mich mal hübsch aufs Sofa legen, Hosenknopf auf, Schuhe aus und Glotze an (hab ich nicht gemacht, aber dazu gleich mehr). Wir saßen und das Essen kam. Ich lüge nicht, wenn ich jetzt ne Auflistung mache. Und hinzufügen möchte ich, dass ich ALLES gegessen habe. Also:
Salat
Reis
Frittierter Kürbis in Soße
Schnittlauchauflauf
Auflauf gefüllt mit Hühnchen und Nudeln
kleine gebratene Kartoffeln
Süßkartoffelpastete
Bananen-Chilli-Pudding
Lamm
Zunge

Ja, ganz recht. Es war so unfassbar viel. Aber ich habe mutig alles probiert. Abends im Bett hätte ich fast gekotzt, als mir bewusst wurde, dass ich Zunge gegessen habe. Zunge. Wiederlich. Hätt ich das im Fernsehen gesehen, dann hätt ich so etwas gesagt, wie : „Für 100€ würd ich das nicht essen.“ Aber die anderen haben alle brav aufgegessen, denn es schmeckte wirklich gut, wenn man vergessen konnte, dass es Zunge war. Da hab ich mich im Zugzwang gefühlt. Mach ich aber nie wieder. Bah. Ich bin wirklich gut erzogen. Hätte sie mir Augen gegeben, ich hätts gegessen. Pfui. Dennoch hat das gesamte Essen, bis auf den Auflauf gefüllt mit Hähnchen, süß geschmeckt. Ausnahmslos alles. Man sieht den Tisch und erwartet deftiges. Und dann schmeckt alles süß. Alles! Es war gewöhnungsbedürftig. Schon irgendwie lecker. Aber wenn man so etwas deftig gewohnt ist, dann ist unfassbar lecker irgendwie anders. Danach wurden wir ins Raucherzimmer entlassen: der Garten. Da kam unsere Manager. In seiner Hand Pinnchen und Mapoer. Mapoer meine Freunde ist ein Traditionsgetränk, was es früher nur auf dem Schwarzmarkt gab. 70%iger Alkohol. Mag ich nicht. Kann ich fest halten. Pah. Aber dann gans noch hübsch Kaffee und Melone. Das hat alles gut gemacht. Die nächste Einladung steht: wir werden noch einmal zum Fischgrillen in 'Die Wilgers' vorbei schauen. Was für eine bezaubernde Familie. Wirklich.

Ich hab keine Fotos vom Wochenende. Dafür aber von unseren Projekten mit den Little Able's. Mit denen sind wir ja im Moment beschäftigt. Naja, bis zum Ende der Woche. Denn dann ist schon fertig hier. Dann 2 Wochen frei für den Bachelor und ab geht’s nach Kapstadt. Ik freu mir!
Naja. Auf jeden Fall sind die Little Able's bezaubernd. Unfassbar bezaubernd. Und deswegen find ich das 1 bis 100000 Fotos wert. Wir basteln und malen und machen und tun für den 9.Dezember. Denn da kommen alle Eltern und denen wollen wir zeigen, wie wunderbar ihre Kinder sind und was die alles können. Das alles ohne Geld. Es ist eine Herausforderung. Aber eine, für die man täglich was zurück bekommt. Neben Spucke, Schnotten, Beiß- und Kratzspuren auch eine Menge Lacher und freudige Blicke für all die extra Aufmerksamkeit. Ich habe auch sicherlich schon einen Freund gefunden. Der Kleine ist 5 und groß und schwer wie ein Baby. Er baut keine Muskeln auf und sitzt deswegen viel. Ich klemm ihn jedes Mal zwischen meine Beine. Denn dann kann er beinahe selber stehen und sich bewegen und das tut er auch, wie kein zweiter. Wenn ich ihn dann nach 3 Stunden wieder setzen will, dann flippt er völlig aus. Denn er ist fit. Er will stehen. Ich denke ich werde also hier bleiben müssen. Oder ihn mitbringen.

Mittwoch, 23. November 2011

Kuriositäten in, an, bei, neben und rund um Afrika und meiner einer.


So, ich muss ehrlich sein. Mir gehen hier so langsam die Ideen für spritzige Titel aus. Und ich bins auch nen Hauch leid um euch hier immer Aufreihungen meiner Wochenenden zu präsentieren. Habe also beschlossen diesen Blog nicht nur dem letzten Wochenende zu widmen, sondern auch den schrillen Dingen des afrikanischen Alltags. Die mir nur noch minimal auffallen, aber ich mein Bestes gebe, um das schwarz auf weiß auf euren PC zu bringen.

Zu Anfang möchte ich eben betonen, dass ich zum Leben nicht mehr viel brauche. Am Wochenende waren wir in Krugerdorp. Kleine bezaubernde (naja, mehr oder weniger) nur schnuckelige 60km von Pretoria weg. Wir mussten unseren Spritaushalt im Auge behalten und wollten weniger lang fahren, dann zum Kruger Park. Also Kruger Dorp. Am Donnerstagabend um 18.45 ist es uns auch endlich geglückt nen Bed & Breakfast zu finden. Denn Kruger Dorp ist sich zu fein, um Backpacker zu haben. Also hatten wir nen B&B. Kinder, was für ein Luxus es ist, nen eigenes Bett zu haben, nen funktionierenden Fernseher, ein WC mit Mauern drum herum und selbst nen Wasserkocher mit bereit stehendem Tee und Kaffe (löslich und nicht lecker. Aber der Gedanke wird hier wert geschätzt). Und sauber war das da... Nur eine Babykackerlake. Ich mein das ernst, ich finde das unfassbar sauber. Herrje. Wenn ich im Januar Dennis und meine kleine, bescheidene Wohnung betrete, dann sitz ich wahrscheinlich nur in einer Ecke, weil das zu viel Platz und zu viel Schnibbeldipp um mich rum ist. Haha. Wird nicht passieren, aber im Moment fühl ich mich so.

Im Moment sitze ich in unserem Wohnzimmer unseres kleinen Cottages. Ich mach mal eben nen Foto, dann kann ich das hier hübsch beifügen. Wir haben hier getan, was ging um zu dekorieren, was das Zeig hält. Diese ganze putzige Afrika-Deko die hier rumhängt und mehr Angst macht, als Freude, haben wir umgewandelt. So nen komischer Schießbogen hängt jetzt über so nem Weidenteller oder was auch immer das ist. An der Strippe, die in dem Schießbogen sitzt, hängen Postkarten. An der Decke hängt ne Girlande, die wir von Inka und Linda bekommen haben. An den übrigen Nägeln haben wir Seiten aus Zeitschriften aufgehangen. Egal was, Hauptsache es kommt Farbe ins Spiel. Und heute ist eine 'Happy Birthday'-Girlande und ein 'Guitar Riffs'-Poster dazu gekommen. Habe ich nachträglich zu meinem Geburtstage empfangen. Nur noch 3 Wochen hier und wir geben hier alles um zu dekorieren. Obwohl es schon lange unser Zuhause ist. Immer wenn wir von nem Wochenende wieder gekommen und wir öffnen die klemmende Schiebetür unseres Schlosses, dann riecht es lecker müffig, zudem nach nassem Kamin, nach feuchtem Schilfdach und Abfall.

Ui. Ebenfalls erwähnenswert (zumindest in meinen Augen) ist, dass unsere Hausratte Ronny einen tragischen Kehrblechtod sterben musste. Die Ratte, die mich vor 2 Monaten zu Tode erschreckte und mich zwang ein Schockbier zu öffnen, hat sich nicht mehr sehen nur hören lassen. Wir haben freundlichst Rattengift verteilt und folgten dem Rat von Innocent (arbeitet im Hostel. Was genau, weiß ich nicht): „ You will know, when it is dead. It will start smelling. Then I will come and put it in the rubbish.“ Hübsch, hat bloß leider nicht gestunken. Gut für Ronny, bklöd für uns. Immer aufm Boiler zu sitzen und nicht zu wissen, ob gleich Ronny über einen läuft, ist weniger lustig. Letztens ist Maaike nach oben geflitzt und Ronny lag dem Tod ins Auge blickend vor Angelika und meinem Bett. Fies. Ich habs mir nich angeschaut. Ratten sind eklig. Und wenn Ratten sterben, macht es sie sicher nicht wirklich schöner, vermute ich mal. Ich habe also ganz Frau Innocent geholt. Dieser hat nicht lange gezögert mich erst auszulachen und dann ein Kehrblech zu packen. Er stapfte die dreckigen Treppenstufen hinauf, nahm das Kehrblech in Anschlag und drückte es sachte und langsam auf Ronny, solange bis der gute aufgegeben hat. Ist schon gemein. Aber Mitleid für Ratten hab ich jetzt erstmal nicht. Nö. Aber aus guter dreimonatiger Feindschaft machen wir doch hier noch eben nen:

R.I.P.
Ronny
*ungefähr vor 2 Monaten KREUZ 10.11.2011

So, haben wir das auch. Mmh. Was als nächstes. Ich schweif hier fies ab. Das dumme an so nem Blog ist immer, dass ich keine Ahnung habt, ob es interessant ist, was ich hier vom Stapel lasse. Ich finds ganz lustig, aber das Problem ist, dass hier das hier alles nicht seht. Ich muss noch eben erwähnen, dass neben meinem Kopf aus dem Dach ein Baum wuchs. Ich habe das Mike erzählt, dem Hausmeister des Hostels. Er glaubte mir nicht und ist dann heute freundlicherweise mal gekommen, um sich zu versichern, dass ich übertreibe. Hab ich nicht. Selbst Mike war beeindruckt. Er hat das Bäumchen liebevoll aus dem Dach geschnitzt. Und jetzt stehts hier in ner Milchkanne und ich probiere es wieder grün zu bekommen. Sollte das klappen, dann wird das unser Weihnachtsbaum. Jawohl. Ist ja fast Weihnachten. Fühlt auch Tatsache heute nen ganz klein bisschen so. Sind nämlich schnuckelige 15Grad. Frier mir den Arsch ab. Und regnen tut das hier. Wirste depressiv von, wenn man sich bewusst macht, dass man in Afrika ist.

So, ich muss hier fast wieder an den Skyperello mit meiner bezaubernden Familie. Deswegen nochmal eben aufgelistet, was mir so in den Sinn kommt, wenn ich an Afrika denke. (Ich werd selber ganz nervös davon, wie unstrukturiert das hier alles ist. Herrjemine.

1. Der Afrikaner an sich, der trägt auch gerne mal Hausschuhe auf der Straße, zur Arbeit. Die kann man ganz mummelig für jede Situation bei jedem Wetter tragen. Herrlich. Mach ich auch.

2. Dass ich hier das Essen mit den Fingern durchaus zu schätzen gelernt habe, erwähnte ich schon mal, glaub ich. Kannste gut machen. Spart Abwasch und da schmeckt das Essen auch gleich anders und besser irgendwie. Ich pflücke auch meine Frühstücksstulle auseinander, anstelle von in der Hand halten und ordentlich abbeißen. Meine Manieren sind also den Berg runter. Nix mehr da. Ich esse so, wie es in Afrika normal ist und wie man es in Deutschland immer ausgeredet bekommen hat. Nicht mit den Fingern. Tja, schade. Ich bin nen Essgewohnheitsferkel.

3. Wenn der Müll an der Straße steht, sind ne Menge Männer unterwegs. Die schieben vor sich nen selbst gebauten Karren her. Und sammeln Müll. Gibt es scheinbar Geld für. Die Karren sind aber so groß, dass mir ganz schwindelig wird, wenn die das den Berg raufschieben. Die haben Muskeln, kannste drauf an.

4. Dass man in diesem Land alles an der Ampel kaufen kann, dürfte bekannt sein. Stofftiere, Trikots, Zeitung, Obst, Zigaretten, Spielzeug, Eis, Cola, Aufladekabel, Sonnenbrille....

5. Wir fahren hier an der linken Seite der Straße.

6. 2L Milch kosten 2€. Die sind bescheuert hier.

7. Hühnchenfüße sind lecker ne Delikatesse. Jummi.

8. Auf der Straße rauchen tun die wenigsten. Aber im Auto qualmen, ist gern genommen.

9. Egal, ob ich will oder nicht, beim Einparken wird mir geholfen.

10. Mehr fällt mir nicht ein. Herrjemine. Ich muss das fortsetzen.

Fängt auch grad wieder fies an zu regnen und zu donnern. Ich muss noch eben raus und ins Hostel laufen. Ist doch schmuh.

Donnerstag, 17. November 2011

heißer schweiß.

Multitasking ist deutlich nicht mein Ding. Zuviel Krams in zu kurzer Zeit und zack da hab ich das Internet vergessen und nichts mehr geschrieben. Sind in der letzten Zeit unfassbar dolle beschäftigt mit unserem Bachelor. Der Zeitdruck sitzt mir uns im Nacken. Die Dozentin aus Holland will alles hübsch nochmal berichtigt haben, die Interviews schreien um Auswertung und jetzt haben wir noch hübsch Projekte geplant. Township ist fertig. Waren die letzten zwei Wochen beschäftigt mit einem Computerkurs von allerlei Menschen aus den Townships. Und ab nächster Woche verbessern wir die Beziehung zwischen den Little Able's und deren Eltern. Die Little Able's sind 17 Kinder im Alter von 1 bis 5 mit Behinderung. Sind zwei Tage bei den Able's mitgehüpft und jetzt ist die Planung fertig. Die muss höchst offiziell eingereicht werden. Jaja, ich schreibe hier literarische Ergüsse in Englisch. An Schlauheit nicht zu toppen, die meinige Person. Applaus an dieser Stelle ist wünschenswert. Und wenns nur vorm Computer ist, meine Hoheit sieht alles.

Seit letzter Woche sind Maaikes Eltern in town. Da lassen wir uns sicherlich nicht lumpen und zeigen alles, was so geht. Am letzten WE waren wir deswegen gleich mal für teuer Geld im Kruger National Park. Das größte Naturreservat in Südafrika. Haben die Übernachtsafari gebucht. Ich möchte also auch an dieser Stelle sicherlich eine Empfehlung aussprechen: sollte man jemals eine Safari machen, dann sollte man sicher gehen, dass man die Nacht im Park selber verbringt. Das haben wir nämlich getan. Spitzen Sache. Bevor wir da waren, sind wir erstmal 4 Stunden nach Nelspruit gegondelt. Im Backpacker 'Funkey Monkey' gings los. Unser Guide Jayjay hat sich bei knackigen 36Grad schön in Pullunder, Hemd und Mütze gestopft. Kann man gut mal machen. Ab in nen fröhliches Familiengefährt und los ging die Angst ums Leben. Wir hatten eindeutig den Eindruck, dass Jayjay mehr schlafen muss und zudem seinen Führerschein nochmal machen sollte. 90Min Schweiß: zum einen wegen dem Wetter, zum anderen aus purer Angst. Um ihn wach zu halten, haben wir ne Menge sinnloser Gespräche angefangen. Es endete damit, dass wir die letzten 30min damit verbrachten ein typisch Südafrikanisches Lied zu singen: Shosholosa (wenn man es denn so schreibt). Saßen wir da also mit 6 lustigen weißen Menschen und trällern in vollkommen falscher Aussprache Shosholosa... Da fällt mir ein, ich kann auch jetzt wie ne 1 'If you are happy and you know it, clap your hands' singen. Ich werde zum musikalischen Wanderzirkus.

Im Kruger angekommen, waren wir noch nicht wirklich im Kruger. Das Gebiet mit den bösen Tieren, die Menschen töten, ist nochmal extra eingezäunt. Macht Sinn. Das Vorgebiet sollte unser Zuhause sein für die nächsten zwei Tage. Kamen wir jedoch nicht so schnell an, wie geplant. Mussten nämlich erst noch, ganz Tourist, aussteigen und ne Menge hundert Fotos von Giraffen auf der Straße machen. Das war 15min ne spitzen Sache. Denn diese wirklich schönen Tiere standen nur 20m von uns weg. Als es immer mehr wurde und Jayjay die Schnauze voll hatte, sind wir wieder ins Auto gestapft, um weiter zu fahren. Da haben wir die Rechnung aber ohne die Giraffe gemacht. Die fand es amüsant uns die ganze Zeit anzuschauen, zwischendurch genüsslich nen Blatt zu essen und dann wieder zu gucken. Hätte sie sprechen können, dann hätte sie gesagt: 'Lustig diese kleinen Menschen. Kommen hier nicht durch. Ätschbätsch.' Hat auch ewig gedauert, bis die Gute gelangweilt schien und ging.

Im Camp angekommen, wurden uns die Sanitäranlagen gezeigt. Hatte man die Plane einmal bewältigt, so stand man vor nem Baum. In dem Baum: die Dusche. Jawohl. An dem Baum: Ameisen die so ekelerregend groß waren, dass mir ja wohl fast die Kotze hoch kam. Da merkt mans wieder. Egal was man hat, man ist nicht zufrieden. Bescheuert. Toilette war das selbe Spiel. Freier Himmel und Zeltplane um einen drum zu, wohin das Auge schaut. Dennoch hübsch gemacht. Die Zelte waren kuxuriös bei einer doch wirklich angenehmen Temperatur von nur 50Grad. Kannste gut mal nicht bewegen.

Den Nachmittag hatte Jayjay für uns verplant. Schlangen streicheln. Wiederlich und auch sicherlich nicht mein erster Tagespunkt. Durch den Busch geknattert kamen wir bei ner schrulligen, kleinen, alten Frau an, die in ihrem schnuckelig, müffigen Hüttchen 5Schlangen beherbergte. Ich hab mir fast in die Buchse gemacht, als Angelika die ekelerregenden Dinger in der Hand hatte. Mehr gegen die Wand hätte ich nicht drücken können. Zum Kotzen. Lustig war, dass Jayjay exakt neben mir stand. Hat sich auch mal fein ins Hemd gemacht. Haha. Am Schluss hat die Frau uns noch eben vorführen wollen, wie Schlangen kleine Mäuse töten. Hab jetzt noch Alpträume. Wiederlich und auch nich nen Hauch faszinierend. Ist wie Herpes zwischen dem Zeh. Brauch auch echt keine Sau.
Abends hat die gute (ich würde jetzt gerne ihren Namen nennen, aber den hab ich vergessen) ein herrliches Mahl zubereitet. Unter freiem Himmel mit ner Menge Kerzen gabs afrikanischen Eintopf. Lecker, einfach nur lecker. Abends acht Uhr hing meine Hose kalt am Haken. Da wars bei euch grad 7... Ich bin auch echt keine 20mehr. Morgens um 4Uhr gings wieder raus ausm Zelt. Schweißgebadet in Richtung Dusche. Ne Erfahrung, wenn man nichts sehen kann und man genau weiß, dass viel zu viele Tiere um einen rumkrabbeln. Ab zum Frühstück.... Das Frühstück war an dem Tag aber leider abwesend. Hat verschlafen. Jamm. Kaffee. Und kein Essen in Sicht. Denn um 5gings ab in den Kruger. Ich fasse stolz zusammen: 8Löwen gesehen, unzählige Elefanten, Nilpferde liegend direkt neben Krokodilen, Nashörner, ne Menge Giraffen, Zebras, Vögel (Ich find Vögel öde. Darum hab ich vergessen, was für ne Sorte Adler das war. Aber war was besonderes, sind nämlich an dem Baum gestoppt), Impalas, Büffel und ne Menge lustig ausschauender Touristen mit Hütchen und Tarnfarbenklamotte. Der Tag war der Knaller. So nah dran an diesen Tieren, das hat man nur im Zoo und da können sie ja nun wirklich nicht weglaufen. Den Tag habe ich allerdings wie folgt beendet. Und ich zitiere hier die SMS, die ich einer Freundin schrieb:

„Ich habe die Nacht bei Minimum 25Grad im Zelt verbracht, bin seit 4Uhr heut Morgen am Safari machen, sitze in nem offenen Touristen-Auto, 36Grad im Schatten knallen mir um die Ohren, unser Guide benutzt sein Handtuch sowohl als Taschentuch, als auch als Schweißabwischer und Glatzendecker und ein Ende ist nicht in Sicht. Kurzum: Ich gehe ein.“

Es scheint nämlich so zu sein, dass die Afrikaner hier lange nicht mehr einen so heißen Sommer haben, wie er im Moment grade ist. Die stöhnen selber alle den ganzen Tag. Da kann man sich vorstellen, wie mein europäischer Körper sich fühlt. Ich bin ne heimische Priemel mit zu wenig Wasser. Schön war auch noch, aber das passte nicht mehr in die SMS, dass Jayjay sein beschriebenes Handtuch erst tüchtig vollrotzte, daraufhin machte er es nass und legte es sich unter die Mütze auf den Kopf. Jam. War nur sein Kopf, machte mir also erstmal nicht so viel aus. Leider hatte unser Touristensafari-Gefährt keine Fenster, der Wind flatterte nur so. Der Wind erwischte besagtes Handtuch, nahm nen Schwall rotziges Wasser mit und pfegte mir das so richtig schön ins Gesicht. Da hatte ich die Schnauze voll. Die Tiere hatten sich nämlich ab 12Uhr auch versteckt. Hatten keinen Bock auf Touristen und Hitze. Kann ich gut verstehen.

Am Abend mit einem beinahe schlafenden Jayjay wieder nach Nelspruit. Ins beste Hostel, dass ich jemals gesehen habe. Wär relaxen nen Sport, das Hostelteam wär Weltmeister. Unglaublich.

Am Sonntag hatte Maaike Geburtstag. Wir haben uns also nen dickes Frühstück in nem Restaurant gegönnt und wollten dann frohen Mutes die Panorma/Wasserfallroute fahren. Sind leider verkehrt abgebogen und auf 70km gabs kein links oder rechts. Sind also landschaftlich schön (wie Papa sagen würde) durch die Gegend gegondelt und haben am Ende nur God's Window und nen kleinen Wasserfall. Aber God's Window ist der Hammer. Beinahe tropisches Klima so hoch aufm Berg ist der Spaß. Da kann man ganz Afrika sehen, hatt ich das Gefühl. Goggelt das, liebe Freunde.


Dies Wochenende Krugersdorp. Das Wochenende vor dem letzten, wird auch noch berichtet. Weiß nur noch nicht wann. Noch 7,5 Wochen und ich bin back in Winter... Mein Körper wird zusammenbrechen. Ich weiß das sicher. Sind dann beinahe 40Grad Unterschied, wenn ich in Amsterdam ausm Flugzeug stapfe. Man möge sich schonmal um ein Sauerstoffzelt kümmern!

PS: Fotos muss ich auch nachreichen. Hab Kamera im Haus liegen lassen, sitz draußen. Herrjemine. Sauerstoffmangel. Geht schon los.

Montag, 24. Oktober 2011

grenzüberschreitung.










Dieser Eintrag wird lang. Ekelerregend lang. Ich werde es liebevoll strukturieren.

Waren dieses Wochenende in Swaziland. Man möge es googeln. Swaziland ist ein Königreich gelegen in Südafrika, angrenzend an Mozambique. Der König hat bescheidene 15 Frauen und wählt jetzt irgendwann seine 16. Dame. Er darf wählen, wen er will. Das ist das Gesetz in Swaziland. Wer da wohnt, darf heiraten, bis kein Ring mehr an den Finger passt.


FREITAG
Nach der Arbeit, pünktlichst um 13.00Uhr, sind wir gestartet Richtung Swaziland. Jedoch nicht mit Horst-Dieter. Denn Henk, unser Autovermieter, fand Horst-Dieter nicht wirklich sicher. Deswegen gabs nen kleinen Toyota, mit halb so viel Platz. Henk sagte, diese Autos seien 'reliable'. Wir nannten das Auto also George Reliable (man behalte diesen Fakt im Hinterkopf. Er wird noch die ein oder andere Rolle spielen. Wer nicht weiß, was reliable bedeutet, muss es erst googeln. Das ist ne Anweisung). Maaikes Navigationssystem ist leider nur für Südafrika. Wir haben uns also ne Stadt in der Nähe von Swaziland gesucht. Man rate wie sie heißt? Amsterdam. Jawohl. Amsterdam zu erreichen, dauerte nur 320km. Hier also qausi um die Ecke. Die erste Zeit war die Hinreise noch relativ unspektakulär. 100Km geradeaus. Ein leichtes. Danach einmal links und dann weiter 98,8km immer in die gleiche Richtung. Die Natur war unfassbar. Wirklich. Natürlich alles schon mal im Fernsehen gesehen, aber wenn man da doch im echten Leben durchfährt, ist es der Wahnsinn. Ich habe zwischendurch tatsächlich gedacht, ich muss weinen, so schön war das. Affen am Straßenrand, 50km lang nichts außer Flachland und im Hintergrund Berge. Dann ein kleines Dorf. Dann wieder nichts. Berge, unfassbar grün. Erinnerte uns an Schottland. Dann wieder unendliche Weite. Vor uns eine Straße, die so gerade verlief, dass wir 30km weit schauen konnten. Unfassbar. Wirklich unfassbar. Ich bin nicht oft sprachlos. Aber während der Fahrt habe ich wenig gesprochen. Als wir Amsterdam erreicht haben, waren wir jedoch minimal enttäuscht. Kleine Stadt, ne Menge Menschen, Schmutz und auf keinen Fall ein Ort für Weiße um stehen zu bleiben. Von da aus haben wir uns mehr oder minder durch gerettet, sind Schildern gefolgt und waren 90min später am Grenzübrgang 'Nerston'. Hübscher kleiner Grenzübergang mit geschlossenen Toren. Mmmh. Kam uns komisch vor, aber wir waren euphorisch. Da denkt man ja weniger nach. Es war 18.30. Es wurde dunkel und wir befanden uns da in der Einöde. Ein netter, kleiner Mann, der mit seiner Aktentasche das Weite suchte, sah uns und kam zurück. Er fragte uns, was wir denn wollten. Lustig, der Kleine. Nach Swaziland wollen wir. Ist doch klar. Bevor ich das sagen konnte, deutet der Grenzwärter auf unsere kleine, seitliche Blinkerlampe. Die baumelte nämlich an nem Kabel am Auto. Beim Versuch sie wieder rein zu drücken, fiel die Kappe ab. Die liegt jetzt im Auto. Reliable zum 1. !

Zurück zum Grenzübergang. Der freundliche Herr informierte uns, dass wir zu spät sind. Geschlossen seit 18.00!!! Haha. Lustig, wenn man in der Dämmerung im Niemandsland steht. 4 weiße, ein auseinanderfallendes Auto und keinen Plan, wo man hin muss. Wir sind also umgedreht und den Anweisungen des netten kleinen, putzigen Mannes gefolgt. Nach Carolina sollten wir. Dann abbiegen und dann nach Oshoek. Der Grenzübergang, der bis 22.00 geöffnet ist. Spitze. Wir fragten, wie lange das dauern würde. 'Only about 2 hours or something like that. It is not that far'. Juhu, willkommen in Afrika und deren Empfindungen von 'nicht weit'. Mit einer wagen Beschreibung, jetzt überhaupt keinem Licht mehr von oben also in Richtung Carolina. So weit so gut. Vor 22.00Uhr würden wir ankommen. Sind wir auch, kann ich schonmal sagen. Aber wie... Pah. Es war wirklich nirgendswo irgendwas. Kein Mensch, keine Stadt, kein Licht. Nichts. Wir sahen nichts. Yannick hat dann beschlossen, er öffnet mal sein Fenster. War ja auch warm. Leider ist der Fenstergriff abgefallen. Das Fenster war offen, ging nicht mehr zu. Wir wollten stehen bleiben, grad in dem Moment, als neben uns ein Schild auftauchte. Aufschrift:' Crime alert. Do not stop!'. Spitze. Offenes Fenster, arschkalt, arschgefährlich. Angelika ist also stramm weiter gefahren uns zu dritt haben wir probiert das Fenster wieder hoch zu schieben.(Reliable zum 2.!) Hat auch geklappt, nach 5Minuten Panik. Danach hatten wir doch nen bisschen Respekt vor der ganzen Situation. Nach ungefähr 30Minuten habe ich angefangen mein Gehirn zu benutzen: Im Navi kann man nach nützlichen Plätzen suchen, auch nach Grenzübergängen. Da sind wir eingetroffen um 20.15Uhr. Beste prime time! Also raus aus dem Auto und samt Personalausweis ab in den kleinen Bunker. Hätt auch fast so schmissig geklappt, wie es klingt, wenn die Autotüren schließen würden. Meine schloss nicht. Eigentlich immer automatisch mit der Fahrertür. Diesmal nicht. Auch nicht mit drücken, beigen, brechen. Auto blieb auf. Herrlich! Weitere 5 Minuten, und reliable zum 3.!, und das Auto war dicht. Ne Menge unlogisches Grenzgetue und wir waren in Swaziland. Mit ner Zeitung, denn da war ne Karte drin, die uns den Weg weisen sollte.
Haben das Hostel in nem Naturreservat gebucht. Mit Krokodilen, Nilpferden und diversen anderen Tieren, die man nachts auf jeden Fall treffen will. Weitere 60Minuten und wir haben das Mlilwane Wildlife Sanctuary gefunden. Abgebogen und der Spaß ist begonnen. Teer hat man da ja nicht. Irgendwann haben wir das Nachtgate gefunden. Der freundliche Mann hat uns auch reingelassen. Sind also quasi blind durch das Naturreservat gefahren. Was ein Spaß, wenn das Licht zwischendurch Tieraugen anleuchtet und man keine Ahnung hat, wo man ist und wer da noch so ist.Auf halber Strecke kam uns ein weiterer netter, kleiner Mann entgegen. Der arbeitet im Hostel, hat aber Feierabend. Haha. Ich sah meinen Schlafplatz dahin gehen. Er sagt, das wär an sich alles kein Problem, denn die Nachtwache sei ja am Hostel. Die kann aber leider kein Englisch. Spitze. Wir am Hostel angekommen hat er auch gleich verstanden, dass wir nen Dorm (Mehrbettzimmer) gebucht haben. Schlafen konnten wir schonmal. Hunger hatten wir auch. Das hat er aber nicht verstanden. Er zeigte mir den Kühlschrank und den Herd. Super Sache, wenn man nichts zum Kochen dabei hat und Hunger.

Sind also hungrig, nach Mückenzeug stinkend (Malaria und so), im Dunkeln und vollkommen fertig nach 9Stunden Autofahrt ins Bett gestapft. Ohne überhaupt nur den Hauch einer Ahnung, wie Swaziland aussieht!


SAMSTAG
Morgens, frohen Mutes, um 7Uhr auf die Beine. Denn Frühstück gab es nur von 6.30 bis 8.00Uhr. Fand ich am Abend zuvor noch ziemlich lächerlich, habe ich am Morgen um 7.00Uhr verstanden. Wer in dem Hostel wohnt, der schläft nicht lange. Das Reservat war der Wahnsinn und unsere Aussicht auch. Mittendrin mit einem Ausblick auf ne Menge Land und Tiere: Zebras, Gnus und Springböcke grasten vor dem Zaun unseres Hostels. Der Pool war sauber, wir hatten Hunger. Jamjam, trocken Toast mit Ei und Cornflakes ausm Eimer. Danach beschlossen wir, dass ich irgendwo gelesen habe, dass man die Cultural Village besuchen kann. Wir erzählten das der Hosteldame und die wollte gleich buchen. Hab ich nicht verstanden, dann in meinem Reiseführer stand, dass man da so hin kann und fertig. Nein, sie wollte buchen, wir haben sie gelassen. Sie schickte uns um 10.00Uhr in Richtung Main Camp im Park. Da waren wir dann auch und haben unseren Guide abgeholt, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe. Auf halber Strecke durch das Reservat bat er uns zu stoppen. Er müsste sich umziehen aus Respekt vor dem Volk, dass wir besichtigen. Hä??? Er ging in Safarioutfit dahin und kam in nem Laken und mit nem Fuchsschwanz vor dem Po zurück. Hihi. Leider hatten Angelika, Maaike und ich kurze Hosen an. Das war nicht wirklich passend. Wir bekamen also rote Tücher mit dem König Swazilands drauf um die Hüften geschnallt. Sexy deluxe. Als Frau zeigt man nicht soviel Bein und aus Respekt schon mal sowieso nicht. Weitere 5 Minuten und wir kamen an. Unter einem Baum in der Mitte des Dorfes wurden wir Touristen abgestellt. Unser Guide ist hinter einen Bambuszaun gegangen, um mit dem Chef des Dorfes zu sprechen. Hää??? Nach 10Minuten (ich kann euch sagen, wir standen da wie Trottel. Hate der uns schön im Schatten geparkt. Hatten Tücher um mit dem König drauf, dieser zierte also meinen Popo... Bescheuert) kam unser Guide zurück und sagte, dass die noch alle Vorbereitungen treffen und der Chef des Volkes nicht da ist, da wir zu früh sind. Wir würden also die Rede von jemand anderem bekommen. Hää?? Aber als artiger Tourist, latscht man ja hinterher. Wir also im Entengang durch den Bambuszaun in die Mitte des Dorfes. Ohne Flachs, das ist wie im Fernsehen gewesen. Kleine hübsche Strohhütten, unfassbar viele Kinder in Reih und Glied. Richtig, das habe ich vergessen: Wir mussten vorher noch Wörter auswendig lernen. 'Hallo' Und 'mir geht’s gut, wie geht es dir' in Swaziländisch :) Hab ich auch getan, aber jetzt schon wieder vergessen.
Mussten allen Kindern die Hand schütteln und diese Wörter sagen.
Dann durften wir Platz nehmen und das Programm is gestartet. Ein Theaterstück der allerfeinsten Art. Ich habe gesessen, geflochten, Wörter gelernt, selbstgemachte Kochutensilien des Stamms befühlt und getanzt. Jawohl. Ich habe getanzt. Wie eine junge Swazigöttin! Ich könnte das alles hier beschreiben, aber ich denke, alle Fotos sagen mehr als tausend Worte. Auf jeden Fall nen Erlebnis, dass man niemals wieder vergisst. Definitiv.

Danach den Weg durch den Park wieder zurück. Auf dem Rückweg um unseren Guide abzusetzen, haben wir an einem See Stop gemacht, denn wir sahen Krokodile. Ich habe Krokodile gesehen! Ein echtes, großes, langes Krokodil. Und nicht zu vergessen, dass man immer im Abstand von 5m Zebras, Gnus.... sah, wenn man durch den Park gefahren ist. Das schlimme ist, das wir so normal, wenn man das die ganze Zeit hat. Unser Ziel war: lunchen. Also aus dem Reservat raus. Dauerte nur 30Minuten. Schnell gemacht! Haben dann auch was gefunden und dann tatsächlich auch ein bisschen von Swaziland gesehen. Wunderschön und soviel entspannter als Südafrika.

Wieder zurück ab in den Pool, denn um 18.00gabs schon wieder Essen. Haben wir beim Hostel bestellt. Man gab uns jeweils 3Portionen auf einem Teller. Hatte lange nicht mehr so ein Bauchweh. Kann ja aber auch nicht aufhören. Verzwickte Situation. Abends haben wir am Lagerfeuer gesessen und den Tieren zugehört. Es ist schwer, dass alles zu beschreiben, an Menschen die das nicht gesehen haben... Man sitzt da und hört ne Menge Tiere, die man sich so bei Afrika vorstellt, Geräusche machen. Hapüh.



SONNTAG
Wecker klingelte um 6.45Uhr. Ist bloß keiner wach geworden. Haha. Also mit etwas Verspätung um 7.05Uhr ausm Bett. (Mama, ich werd hier nen Frühaufsteher) Hatten um 8.00Uhr nen Termin am Main Camp: Safari auf nem Pferd. Spitzen Plan. Waren auch nur 38Grad. Das war so heiß, dass man nich geschwitzt hat, weil der Schweiß gleich wieder verdampft ist. Viel zu spät unfassbar schnell Frühstück reingestopft und anschließend zum Main Camp. Habe zwischenzeitlich schon überlegt einfach nackt zu reiten. Es war einfach zu warm. Aber die Pferdesafari stand. Mein Pferd is 'Moon'.Ich mag ja kreative Namen.... Unfassbar langsamer Gaul. Ich hatte Nachsicht, weil es so warm war. Aber dass wir jedes Mal 30m hinter Angelika und Yannick waren, die beide nicht reiten können, habe ich dann doch persönlich genommen. Maaike hatte keine Wahl. Ihr Pferd war ne Zicke und musste als letzt, weil die sonst alle anderen ärgert. Ich rate aber definitiv jedem an: Macht ne Safari aufm Pferd. Egal, ob man Pferde mag oder nicht, aber man querfeldein und wieder aus reiten. Man sieht alles so viel anders und schöner, als mit dem Auto. Unfassbar, Nach 90min hatte ich aber die Faxen dicke und mein Pferd auch. Uns war warm. Nach zwei Stunden waren wir zurück am Main Camp und ich ein Schatten meiner selbst. Mit nur noch einem Ziel, bevor wir den Heimweg antreten mussten: Swimming Pool. Haben wir auch gemacht. War anders nicht zu ertragen. Da habe ich doch tatsächlich hübsch im Swimmingpool geplanscht mit ner Aussicht über nen Naturreservat. Ich bin mir nicht sicher, ob ich in Deutschland nicht Klaustrophobie krieg.... Habe übrigens auch meine Arschbombe, früher legendär, heute ein bisschen eingerostet, geübt. Klappt wieder fantastisch. Hab allerdings vergessen, wie weh das tut, wenn einem Wasser in die Nase und rauf ins Gehirn schießt.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

kleiner, bescheidener zwischenbericht.

Mal eben was von sich hören lassen, gehört ja zum guten Ton. Leider ist die letzte Zeit für mein Gefühl nicht so unfassbar viel passiert. Mal eben kieken.

Am Wochenende haben wir nochmal nen Ründchen Pretoria gemacht. Freitagabend Kino (für 2,50€ die Premiere von Johnny English. Muhahahaha), Samstagmorgen Friseur, abends Feierei in Hatfield. Schön wars gewesen. Aber ich werd alt. Ich kann Bier nicht mehr haben. Am Sonntag also nicht soviel getätigt. Nix passiert also.

Diese Woche ist wirklich komisch. War bloß einmal im Township. Am Dienstag. Hätte heute eigentlich wieder gemusst, aber unsere Chefin hat sich überlegt, dass wir heut in die Uni mussten: Präsentationen der Bachelorarbeiten der hier ansässigen Studenten. Boah... spannend. Puuuh.

Mein Kollege, mit dem ich das derzeitige Township bereise, hat keinen Führerschein. Ich denke er ist heut gelaufen. Haha. Habe am Dienstag mit ihm fahren geübt.... Es wird bei üben bleiben.

Gestern Abend war ne spitzen Sache. Haben Zuwachs bekommen. Mike aus Den Haag wohnt für die kommenden drei Monate auch hier im Hostel. Netter Zeitgenosse. Wir haben ihn gestern mitgeschlürt nach Menlyn. Riesen Shoppingmall. Waren im 'Ocean Basket'. Fischrestaurant. Jam. Hatte Calamari auf dreierlei Art. Sowas Leckeres für so wenig Geld hatte ich lang nich mehr. Danach sind wir ins Autokino. Auf dem Dach des Parkhauses. Drei Euronen Fünfzig hats gekostet. Pro Person also 70Cent... Haha. Ich werde also, wenn ich wieder in Deutschland bin, ganz groß ins Autokino-Business einsteigen. Brauche noch jemand für die Kasse und die Snackbar. Und dann geht das rund.

Morgen geht’s nach Swaziland. Anderes Land, andere Sitten. Man munkelt, dass der Swazi-König dieses Wochenende seine neue Frau aussucht. Es wird seine 25.! Man glaubt es nicht. Wohnen da in nem Hostel in nem Naturreservat. Werde also Tiere sehen, sobald ich die Augen aufmache und außerdem werde ich eine Safari auf nem Pferd machen! Vielleicht werde ich also auch Cowboy. Ich lass das offen mit der Zukunft.

Dienstag, 11. Oktober 2011

Affig.


Jeehaa. Ich bin gelaust worden. Durch einen Affen. Einen echten. Haha. Herrlich wars. Aber ich beginne sicherlich schön am Anfang.

Letzte Woche sind wir einmal durchgeschüttelt worden und arbeiten jetzt in anderen Townships und Teams. Einmal schön die Runde machen wir hier. Ich bin jetzt in Atterdigeville. Viel näher an Pretoria und damit geht leider auch mein Prominenten-Status. Die kennen nämlich Menschen wie mich, schillernd wie ein weißes Blatt Papier. Schade. Es war schön gewesen. Aber Atteridgeville ist hübsch. In meinen Augen wesentlich townshippiger als Hammanskraal. Mehr Blech, mehr Hütte, mehr Menschen, mehr wie ausm Fernsehen.

Ansonsten war die Woche weniger spannend. Nichts gemacht, außer ne Menge Male ne Menge früh nach Bett. Das macht aber auch wirklich müde hier. Ständig diese Palmen um einen rum, die viele Sonne, die netten Menschen. Hapüh.


Am Wochenende waren wir erneut in Hartbeesport Dam. Ihr erinnert euch, die gratis Villa mit der wahnsinnigen Aussicht... Dieses Mal hatten wir leider nur in einem Raum Licht, in keinem Raum ne funktionierende Steckdose. Campen in ner Villa. Auch nen Erlebnis mit ner Menge Nachbarn mit Whirlpool.


Freitagabend widmete sich ganz dem grillen. Grillen heißt hier 'Braaien' (Das ist Südafrikanisch, woll). It is all about the braai! Lecker Bier, lecker Hühnchen, lecker Karten gespielt.

Am Samstagmorgen dann mein persönliches Highlight: Monkey Sanctuary, Affenfarm! Da werden die Affen fit gemacht für das erneute Leben in freier Natur. Viele kleine bezaubernde Affen. Einer der kleinen Gesellen ist ein Neuling und fühlt sich im Moment mehr als Mensch, dann als Affe. Er saß also auf jedem Besucher drauf, drin und an den Menschen dran um zu stibitzen, was geht. HA! Wir alten Schlaufüchse haben also vorsorglich schonmal die Taschen draußen gelassen. Die Tour ging durch den gesamten Park über einen Holzpfad inklusive Hängebrücke: diese war wackelige 35m über dem Boden. Ich weiß nicht, aber nach Afrika, da spring ich sicherlich wöchentlich ne Runde von hohen Gebäuden, nur befestigt an wagemutigen Gummiseilen. Rein zur Erholung. Ha. Und damit werde ich reich, wenn es der Weltfrieden nicht wird. Es war wirklich unfassbar, und nü bin ich mal eben wirklich ernst, nen Affen auf sich zu haben. An sich, neben sich. Die sind wie Kuscheltiere. Kleine Kuscheltiere. Keine Krallen, nur patschige Füßchen. Unfassbar. Vergess ich nie. Sicher nicht! Der letzte Affe, der uns besuchte, hebte höchst argwöhnisch meinen Arm nach oben, schaute auf mein Tattoo und ich denke, dass er dann für sich selber beschloss, dass das Gekritzel nicht auf nen Arm gehört... Er begonn zu rubbeln. Herrlich. Hätte auch Oma sein können, haha!
Danach sind wir höchst touristisch zum Damm gefahren. Denn es heißt ja auch Hartbeesport DAM! Haben wir bei unserem letzten Besuch nicht drüber nach gedacht. Mmmh. Haben wir was verpasst. Der Wahnsinn. An der einen Seite nen Staudamm, von Menschen gemacht. Auf der anderen Seite alles voller Wasserfälle. Wahnsinn.

Danach wieder alle Macht dem Bier und Grill. Ich bleib hier schön meinen deutschen Vorurteilen treu!

Sonntag haben wir uns nen Gammel gefreut, weil wir auf nen Flea Market wollten. Übersetzt sollte dies ein 'Flohmarkt' sein. Die vermisse ich nämlich sehr. Ich will auch direkt auf nen Flohmarkt, wenn ich wieder in Deutschland bin! Jawohl! Menschen, die mit mir regelmäßig auf Flohmärkte gehen, notiert euch dies! Leider war dies kein Flohmarkt, sondern eine Ansammlung von Ständen mit nützlichem und nicht nützlichem afrikanischen Getüdel. Mmh. Hab nen Second Hand Buch erstanden. Ich lese hier ja sicherlich nur in Englisch. Ich oller Schlaumeier! Danach erneutes Gefreu: Es ging ins Pfannkuchenhaus (Name: 'Pick a Pancake). Haben wir getan. War wiederlich. Ich möchte darüber keine weiteren Worte verlieren.

Heute war ich auch krank zu Haus. Magen und so... Wenn ihr versteht. Ich beschuldige den Pfannkuchen.

Außerdem haben wir einen Plan gemacht für alle ankommenden Wochenenden. Das gibt mir ein gutes Gefühl.Ich weiß, was ich noch sehen werde und wann dies passiert. Ich weiß, dass wir uns einig sind in dem was wir machen wollen. Aber ich weiß auch, dass die Zeit rast. An der einen Seite schön, denn ich vermisse eine Menge liebe Menschen eine große Menge! Aber ich bin hier noch nicht einmal richtig angekommen, da fahr ich auch schon wieder. Paaaah. Abgefahren!

Ich grüße und danke mit diesem Bericht lieb meine bezaubernde Familie; der, der mit mir wohnen muss und darf; die beste kleine Freundin, die man haben kann; die, die mir den besten Kaffee der Welt macht; Omi und Omi; die, die unter und neben Omi wohnen; die, die mir die letzten Monate erlaubten bei Ihnen Geld zu verdienen; alle, mit denen das Bier am Besten schmeckt.....


Haha, ich krieg nen Sentimentalen! Ich geh essen!

Montag, 3. Oktober 2011

Auf die Schnitzel, fertig, los.


So. Feierlich zum Ehrentage der Deutschen Einheit werfe ich mit einem bunten Strauß afrikanischer Konfettiblumen um mich und tanze, bis die Balken brechen.

Kinder. Ich freu mich. Ist mit Sicherheit grad ne riesen Sause in unserem schönen Land der Weißwurst, Kartoffel und des Biers. Und ich verpasse es. Weil ich das wusste und auch sonst relativ fuchsig unterwegs bin,hab ich am Wochenende gleich mal hübsch vorgefeiert.

Am Freitagabend erstmal so nen minder hübscher Anlass um mit Bier um sich zu schütten: Inka und Linda haben uns verlassen. Die beiden sehr bezaubernden Fysiostudentinnen der Saxion machen sich auf den Weg nach Cape Town um von da zurück in die Niederlande zu düsen. Wir sind also allein. Ohne die beiden. Ist schon putzig, denn die waren schon immer irgendwie überall. Entweder auf der Arbeit, in der Küche oder in unserem Wohnzimmer. Auf Grund unserer Trauer haben wir dann am Freitag hübsch gegrillert. Inklusive diverser Arbeitskollegen, lecker Fleisch, Salat, Torte und Schokobananen. Ich erwähne an dieser Stelle, dass ich hier doch eine beträchtliche Menge Lebensmittel mit meinen Fingern esse. Mama, es tut mir Leid, aber wenn ich wieder da bin, dann weiß ich nicht mehr, wie man Messer und Gabel benutzt... Mit Fingern zu essen, ist aber auch so viel schöner. Lasst euch das gesagt sein. Wirklich. Das macht wirklich Spaß. Es war insgesamt ein herrlicher Abend.

Samstag stand der Plan: es wird geshoppt, bis die Geldbörse weint. Spitzen Plan, weniger gute Umsetzung. Zu spät aufgestanden, zu lang getrödelt und dann standen wir da in Menlyn. Riesen Mall, zu viel Auswahl und ich war überfordert. Konnte aber neue Schuhe ergattern. Ich bin verliebt und nenne sie 'Bobby'. Stiefel. Oder was in Richtung Stiefelette. Weiß der Geier. Die trägt man hier gern im Sommer. Ich pass mich an. Integration und so.

Am Abend wurd gefeiert. Sunnyside. Ich erwähnte das bereits. Um 7 gings ab zu nen paar Arbeistkollegen von uns. UM SIEBEN! Um nicht zu spät im Club zu sein. Haha. In Deutschland leg ich mich um sieben nochmal eben aufs Ohr, muss ja erst um 9 anfangen mich aufzurüschen. Hier hab ich aber schon um 9 im Club gesessen. Als einzige Weiße waren wir durchaus interessant für den ein oder anderen. Den ganzen Abend sind unsere Arbeitskollegen also bodyguardähnlich hinter uns herschlawänzelt. Fühlte mich mehr lächerlich, als wichtig. Dieser Unterschied nur aufgrund der Hautfarbe ist so unfassbar schwer zu verstehen, wenn man das Leben hier nicht von Anfang an mitgemacht hat. Apartheid etc. Ich gebe mir Mühe, aber ich bin ja auch bloß nen Kopf mit zwei Armen und Beinen. Aber ich denke wir werden uns daran gewöhnen müssen, wenn wirs nicht schon längst haben.


Kinder. Ich hab Hunger. Wir haben noch Schnitzel von gestern über. Angelika schustert hier nen bisschen Heimat rüber. Ich geh dann mal. Wenns hier ums Essen geht, dann ist sich hier jeder am Nächsten. Oder selber am Nächsten. Generell sind wir uns nah. Ich weiß nicht, wie es heißt. Mit anderen Worten, ich geh jetzt! Fürti!

Dienstag, 27. September 2011

Von Tieren und Bergen.



Nochmal eben das Wochenende ausführlich mitgeteilt, woll.

Am Donnerstag hatten wir noch nicht wirklich Pläne geschmiedet. Also haben wir uns für Rustenburg entschieden, da wir gehört haben, dass es da wunderbar herrlich sein soll.

Schnell das Hostel gebucht: Antoinette war unsere Gastmami und wirklich bezaubernd. Solltet ihr also mal nach Afrika wollen und in the middle of nowhere zu wohnen, scheint euch ne nette Sache, dann bucht die 'Hodge Podge Lodge'.

Direkt nach der Arbeit am Freitag um 13.00 gings los. Horst-Dieter war frohen Mutes und wir auch. Ich habe mich sehr solidarisch als Fahrer angeboten, großer Fehler... Die anderen schlummerten hübsch im Träumeland und ich musste mich mit allem, was ich hatte zwingen ihnen nicht zu folgen. 2 Stunden durch Afrika zu fahren, ermüdet nämlich enorm. Und wenn das Navi dann noch so Angaben macht, wie 'Die folgenden 100km immer geradeaus' erwartet man nicht wirklich Spritzigkeit auf der Strecke. So kam es dann, dass ich volles Pfund über jeden erdenklichen Huckel geballert bin. Die Südafrikaner sparen ebenso wie die Niederländer nicht mit Drempeln auf der Strecke. Wenn ich wieder in Deutschland bin, dann besuche ich doch erst mal eine Fahrschule, habe ich mir überlegt. Das ist für alle besser.

In Rustenburg angekommen, war das Hostel noch nicht zu finden. Dies befand sich nämlich ca. 13km außerhalb, rechts abbiegen, 15min über einen 1km langen Weg schleichend, vor einem verschlossenen Tor stehend und von 10Hunden begrüßt. Das ganze Gelände lag zwischen Bergen und war so unfassbar idyllisch gelegen, dass Rosamunde Pilcher ihre wahre Freude hätte. Neben den Hauptgebäuden lang geschlichen kamen wir zu 20 Holzhütten. Eine davon war die unsere. Es hatte was von Amerika, Sommercamp. Positiv denkend, haben wir nichts essbares eingekauft, was uns später am Abend zwang den ganzen Weg wieder zurück zu fahren, um auf Nahrungssuche zu gehen. Kann ja keiner ahnen, dass man an den Arsch der Welt nichts bestellen kann. An der Straße gelegen war ein 'Roadhouse'. Sah aus wie ne Silvesterbude in Las Vegas und schien uns gut. Aufm Parkplatz angekommen, hatte Maaike Horst-Dieter noch nicht ausgemacht, als auch schon ein sehr gut gelaunter Kellner neben unserem Auto stand um uns die Speisekarten zu geben. Wir konnten die ganze Zeit im Auto sitzen bleiben und da essen. Einmal die Abblendleuchte an und unser Kellner kam gerannt um uns zu bringen, was wir wollten. An unseren Autofenstern hingen also Tablettes mit allerlei Leckereien und Bier. Faul sein, hier komm ich!

Am Samstag sind wir frohen Mutes um 8.00 aufgestanden, da Antoinette uns sagte, sie würde dann für uns eine Safari geregelt haben. Dem war nicht so. Die Safari begann um 14.30! Juhu! Haben aber Frühstück bestellt und bekamen 2 Toasts, Speck, Eier, Wurst, Hackfleisch, Tomate, Marmelade und Butter! Morgens um 8. Ich betone das nochmal. Lecker wars gewesen.

Da wir dann schon mal wach waren, beschlossen wir den ans Haus angrenzenden Berg zu beklimmen. Fazit: Die Aussicht war der Knaller, meine Kondition liegt noch in Deutschland. Am nächsten Tag hat Antoinette uns auch erzählt, dass in den Bergen sowohl Schlangen als auch Geparden leben. Herzlichen Dank für die zeitige Auskunft...

Gegen 13.00 gings dann los in Richtung Pilanesberg. Ich bin ein Safari-Fan. Herrlich. Pilanesberg ist kein natürlicher Park. Die Tiere wurden Mitte der 60er nach und nach angekarrt. Die werden dort weder gefüttert, noch betätschelt. Sie leben, wie die Natur es von ihnen verlangt. Von uns wurde also verlangt hübsch im Auto zu bleiben. Hat dem ganzen wenig Abbruch getan, denn Giraffe, Nilpferd, Löwen, Elefanten, Zebra, Gnu, Springbock, Affe.... waren so dicht und gut zu sehen, dass man manchmal nicht wusste, wo man zuerst hinschauen soll. Fantastisch, wirklich. Und die 40€ so was von wert!
Am Sonntag wieder einmal lecker fettarmes Frühstück, Sachen packen und auf nach Milanesberg: Canopy Tour stand auf dem Programm. Mehr auf dem Programm der anderen drei. Weniger auf meinem. 30 m über dem Grund hängen und von Bergseite zu Bergseite an Drahtseilen stell ich mir weniger unter einem gelungen Sonntag vor. Dort angekommen, habe ich erst mal in Erfahrung gebracht ob ich mein Geld zurück bekomme, wenn ich kneife. Antwort: 'Nein'. Nächste Frage: Ist es möglich um angegurtet und verknebelt an einem der Guides diesen Wahnsinn mitzumachen. Möglich wars... Mir standen Paniktränen in den Augen und dann wollte die nette Kassiererin auch sofort wissen, wie viele Leute von uns das denn jetzt gerne machen würden. Ja Herrgott, ich war kurz vorm Heulen. Aber die Arschbacken zusammen gekniffen und die Kreditkarte durchgezogen. Schneller als ich mich versehen konnte, saß ich in so einem komischen Gegurte und Geschiene, mit Helm auf dem Kopf und Handschuhen an den Händen auf der Ladefläche eines Jeeps und wurde über Stein und Sand zu den Bergen transportiert. Und dann weiß ich nicht so genau, was passiert ist, aber ich hab es gemacht und es war der Knaller. Jetzt im Nachhinein finde ich es ein wenig bekloppt von A nach B nach C... zu rutschen. Aber Mensch noch eins, was macht das Spaß! Wir werdens nochmal machen. Ganz sicher, denn die Canopy Tours gibt es sieben Mal in Südafrika!


Heute Abend geht’s ins Soccerstadion mit ein paar Arbeitskollegen und danach wird in Sunnyside (da wo man als Weißer besser nicht alleine auftaucht) gefeiert. Morgen dann frohen Mutes zu Home Affairs. Unser Visum muss verlängert werden und da ist es scheinbar erforderlich in einer Reihe vor eben genanntem Verein zu stehen um Papier zu bekommen, diese auszuüllen, um dann erneut in einer anderen Reihe zu stehen um diese abzugeben. Welcome to South Africa!

Donnerstag, 15. September 2011

ich werde nicht braun.

So. Das Wochenende steht fast vor der Tür.

Da hau ich doch nochmal eben was übers letzte Wochenende raus: Hartbeesport Dam.

Herrlich wars gewesen. Von Henk, dem Besitzer unseres Horst-Dieters, bekamen wir das Angebot um umsonst und gratis in seinem Haus ein Wochenende zu verbringen. Das Schöne ist (und da sind wir erst hinter gekommen, nachdem wir es selber gesehen haben), dass Henks Haus kein Haus ist, sondern gleich mal eine ganze Villa. Lena lernt den Luxus kennen! Die Villa steht

  1. zum Verkauf und war deswegen nur sehr spärlich möbliert und

  2. in einem Club. Ein Club wie es die in Hartbeesport zur Genüge gibt. Eingezäunte Luxusvillen- Parks wohin das Auge reicht. Und davor hübsch nen kleines Township.



Ich habe ca. 3 Wochen bevor ich nach Afrika geflogen bin einen Bericht über diese Parks gesehen, auf Arte. Man tut ja was für die Bildung. Und ich habe mich schrecklich über so einen Mist aufgeregt, du erinnerst dich, Dennis? :) So und was mach ich nur wenige Wochen später. Liege selber in sowas rum, starre den ganzen Tag von meiner Lektüre hoch auf einen riesen See mit ner Menge Jet-Skis (schreibt man das so??) und Speedbooten auf ihm drauf. Brutzel in der Sonne und freue mich über den unmöbilierten Luxus, den wir genießen können. So schnell kanns gehen.


Am Freitag bestand unser Tag aus ankommen, es nicht glauben können, einkaufen, lesen, gucken, lesen, gucken, eincremen, lesen, gucken und grillen! Was gibt’s da hinzu zu fügen?


Am Samstag hübsch den ganzen Morgen mit allem was ich hatte, versucht braun zu werden. Der Leo hat gebrüllt, Creme hab ich weggelassen und was ist das Ergebnis? Ich sehe aus wie vorher und bin also scheinbar immun gegen die südafrikanische Sonne. Spitze. Da freu ich mich. Vor Abreise noch groß rumgetrötet, dass ich auf jeden Fall unfassbar braun werde. Ich korrigiere mich also: Ich werde mich äußerlich nicht verändern. Bis auf den Gewichtsverlust von geschätzten 30kg.


Nachdem ich diese weise Erkenntnis zu den meinigen zählen konnte, sind wir auf auf ins Abenteuer. Elephant Sanctuary hieß das Ziel. Streicheln, füttern, führen und reiten der langsamen Dickhäuter! Gleich am Eingang die Ernüchterung: Reiten sollte 40€extra kosten! Aber das nimmt mir ja sicherlich nicht den Spaß. Anders wurde mir jedoch, als ich ein Formular ausfüllen sollte, in dem ich erklärte, dass mir aber so was von bewusst ist, wie gefährlich reiten auf Elefanten sein kann. In bilderbuchähnlichem Englisch wurde detailliert Auskunft gegeben über was mir passieren kann. Herzlichen Dank dafür! Meine Höhenangst hat dann ziemlich schnell auch um die Ecke geschaut, nachdem sie gesehen hat, wie groß diese Tiere doch tatsächlich sind, wenn man sie nicht nur hinter Glas betrachtet sondern in real. Korrigiere mich also ein 2.Mal: Lena ist nicht auf nem Elefanten geritten. Sie war zu feige. Dafür habe ich alles andere gemacht: den Elefanten Timba angetatscht wo man nur tatschen konnte, schön für das ein oder andere Foto posiert, während Timba still halten musste (Aufforderung seines Trainers: Thomas) und sicherlich hat er mich ohne nen Kuss nicht gehen lassen. Timba, nicht Thomas. Elefantenrüssel an die Wange gelegt, ordentlich Luft geholt und ordentlich gesaugt. Kann man nachmachen, mit nem Staubsaugerrohr. Müsste man aber vorher ordentlich über nen Schotterplatz ziehen und dann befeuchten. Damit man auch den selben Effekt auf der Wange hat, wie ich. Herrlich wars und gestunken hats auch nur nen kleines bisschen.


Weiter gings zu Amarula. Kinder, das war nen riesen Monster. Donnerschlittchen. Den haben wir hübsch gefüttert. Rein in den Rüssel, fertig! Danach kleine Schulstunde über die Geschichte des Elefanten und seines Wesens. Und zum krönenden Abschluss nen Elefanten am Rüssel greifen und im Kreis laufen. Klingt grad sehr lächerlich. Wars aber nicht! Hat Spaß gemacht. Wenn man nicht drüber nachgedacht hat, dass man seine Finger grad in der Nase eines Dickhäuters hat. Aber es ird einem schon anders, wenn diese unfassbar großen Tiere hinter einem watscheln...


Abends erneutes Gegrille und Weingetrinke!


Sonntag aufm Programm: Wir suchen nen Platz zum Schwimmen. Kann ja nicht sein, dass in der Affenhitze nirgendswo nen Steg in das Wasser führt, dass wir uns nun schon seit zwei Tagen sehnsüchtig beguckt haben. Ab ins Auto, rund um den See. Erkenntnis einer Stunde Rumgefahre:


Clubs am Wasser zu bauen, sodass es für Nicht-Club-Angehörige schwierig wird ans Wasser zu kommen, ist ganz großes Tennis in Hartbeesport!


Wir also wieder zurück und bei unseren eigenen Wachleuten nachgefragt: Schwimmen unmöglich, Restaurant am Wasser in einem Club weiter! Rückwärtsgang rein und ab die Post zum Club 'Kosmos Ridge'. Nach Aufnahem unserer Daten am Haupttor wurden wir hineingelassen. Ich hab mich gefühlt wie in Amerika. Überall gehfaule, weiße, scheinbar reiche Menschen, die mit rollenden Dingern aller Art von A nach B gefahren sind.

Am Ende ein Golfclub mit Clubhaus. Dieses war auch Restaurant. Also ließen wir uns nieder. Bestellten Eistee und hatten Angst, dass dieser 4€ (also 40Rand) kosten würde. Nach Einsicht in die Karte, hab ich mich fast kaputt gelacht. Habe selbst gemachtes Cordon Bleu, 2 Lipton Eistee, Cocktail und einen Brownie mit Eis für 14€verspeist. Haha lächerlich diese Menschen. War also genau so teuer, wie überall anders in Südafrika. Aber hauptsache man ist für sich! Pffff. Und 100m weite steht nen Township.....



Post.

So. Ich vermelde mal meine Adresse.
Will Post bekommen. Post bekommen fetzt.
Also alles her zu mir!

Lena Lehmann
Pretoria Backpackers Lodge
425 Farenden Street
Clydesdale
Pretoria 0002
South Africa

Dienstag, 13. September 2011

Social Work.

So. Jetzt mal seriös hier. Spaß beiseite, Ernst herbei. Muss ja auch mal schildern, was der Grund beinhaltet, weswegen ich eigentlich hier bin: Bachelor schreiben und Praktikum machen.


Haben nicht übereinstimmende Arbeitszeiten: Ich bin am Montag und Mittwoch dran. Angelika und Maaike am Dienstag und Mittwoch. Und alle zusammen sitzen wir den Freitag im kalten Student Office, eigens für uns eingerichtet ab. Getrennt sind wir am Arbeiten, weil unsere Einrichtung, die SPD (Gauteng North Service to People with Disabilities), zu wenige Autos hat. Die Social Worker sind eingeteilt in Teams, bestehend aus 2-4 Personen. Jedem Team gehört ein Township (wir nennen es Area... Aber ich nenne es mal Township,für alle Nichtwisser unter uns) an. Dieses wird an zwei Tagen in der Woche bereist, siehe unsere Arbeitstage. Und da schließt sich der Kreis: es können nicht immer alle gleichzeitig losziehen, da Automangel herrscht und die Townships teilweise eine Stunde Fahrt entfernt liegen. Dieses gehört aber noch zum normalen Einzugsgebiet der SPD. Social Worker werden sowieso nicht so wie bei uns eingesetzt. Wir arbeiten mit allen möglichen Gruppen Menschen: Social Work hier richtet sich an die, die nichts haben. The poor of the poorest! Also wird in den Townships begonnen. Denn hier liegen die meisten Probleme vergraben: in Familienstrukturen, Aids, vaterlose Kinder, Gewalt, Drogen, Hunger, Armut. Und ich sitze da mittendrin. Ist einem nicht so bewusst, aber ich beschäftige mich zwei Tage in der Woche genau mit dem, was man im Fernsehen immer über Afrika hört.


Aber eines werde hier jetzt mal korrigiert: Townships sind nicht voll mit Menschen, die nur in Blechhütten oder nich weniger wohnen. Menschen in Townships arbeiten teilweise. Manche studieren! Viele wollen raus. Und Häuser haben 50% der Menschen da auch.Kleine, sehr kleine Häuser. Aus Lehm oder was auch immer mit Wellblechdach. Aber es sind Häuser. Sie haben Strom und Wasser. Und die Kinder in Townships gehen zur Schule. Denn Schulen gibt es zur Genüge in den Townships hier!Bis jetzt wurde ich auch nicht angefallen, ausgeraubt oder bedroht.


Eher das Gegenteil: Ich bin eine Gottheit. Zumindest in Townships. Denn da verkehren keine Weißen. Auch alle Social Worker sind schwarz. Zusammenhalt und so! Fahren wir also in unserem Auto die nicht geteerten Straßen auf und nieder, bin ich die meiste Zeit damit beschäftigt zu winken. Und das ist kein Scherz. Die Menschen, vor allem die Kinder, wollen mit mir sprechen und begrüßen mich deswegen fröhlich. Ich muss höflich zurück winken und grinse, das mir Muskeln aus den Wangen wachsen. Wenn ich das nicht tue, bekomme ich nämlich Ärger mit Martha, der Auxilary Workerin (erkläre gleich was das ist) in meinem Team. Und die kann aufbrausend werden, meine Lieben. Nicht nur Italiener haben Temperament. Warum die ganzen Menschen sich so freuen, mich zu sehen? Weil sie denken, dass ich Geld bringe. Kommt ein Weißer in ihre Region, dann bringt er in der Regel Geld. Blöd. Hab nur Bafög. Und das reicht mal so grad für mich. Auch so ne Sache: wenn man sagt, dass man nicht mehr Geld hat, als die meisten hier, dann wird man ausgelacht. Wurst, welche Beispiele man nennt, sie glauben einem nicht. Denn ich bin ja aus dem reichen Europa, ich habe also logischerweise Geld. Ich habe schon alles an Erklärungen versucht, ich bin und bleibe reich. Auch eine nette Vorstellung.


So. Jetzt aber mal wirklich zur Arbeit. Ich arbeite zusammen mit Martha, Auxilary Worker. Das heißt sie ist ein Sozi in verkürzter Form: anstelle von vier Jahren nur zwei Jahre studiert und Hauptaufgabe ist das assistieren des eigentlichen Social Worker. Das ist in unserem Team Mr Mumfumba. Der ist jünger und Social Worker. Hat nur ein Probelm, und das ist das gleiche, das ich auch habe: er spricht nicht das Afrikanisch, dass die Menschen in Hammanskraal (mein Township) sprechen. Er versteht also kein Wort und die Menschen auch nicht. Außer sie sprechen Englisch. Das ist aber eher selten. Wir sitzen also beide im selben kleinen Boot und Martha ist unser Kapitän. Denn Martha ist 54Jahre jung und hat ne Menge Sozio-Erfahrung aufm Buckel und zudem nützliche Sprachkenntnisse. Ich warte auf den Tag, wenn Martha nicht da ist... Schön ist, dass Gebärdensprache in Deutschland und Afrika die gleiche ist. Ich kann also in der Tat kommunizieren. Schade um Mr Mufumba, der sein Studium bereits beendet hat. Dann ist er auf mich angewiesen. Muhahha. Die reiche Weiße wieder.

Unser Tag sieht als folgt aus( wobei berücksichtigt werden muss, dass afrikanische Uhren anders gehen. Meist laufen sie hinterher oder gleich ein bisschen langsamer):


Wir verlassen die SPD frohen Mutes um 8.30Uhr in der Früh. Wir reisen eine Stunde und erreichen Hammanskraal (Hammanskraal ist die Stadt. Ihr gehören die Twonships an, die ich gleich nenne). Am Montag sind wir in Kekana, am Mittwoch in Kanana. Wir halten Einkehr in den gemieteten Büroräumen, die wir in Deutschland sicherlich als Abstellkammer nutzen würden. Montags sitze ich in einem Development-Center. In dem developt aber einzig und allein die Masse an Staub. An Mittwoch in einem kleinen Townshiphaus mit Blechdach, das das Büro von Krankenschwestern ist, die sich um HIV-Infizierte kümmern.

Wir sitzen da und tuen sogenannte 'Intakes'. Wir empfangen die Leute, hören uns ihre Probleme an, dreschen mit Ratschlägen und Belehrungen auf sie ein oder laden die Person ein, die Schuld an dem Problem ist: meistens gewalttätige Ehemänner, Kindesväter die sich nicht kümmern oder nicht zahlen. Selten etwas erfreuliches. Selten ein gelöstes Problem. Es ist ermüdende Arbeit und ich frage mich, wie die Social Worker es schaffen das ihr Leben lang zu tun. Erscheinen keine Menschen mit Problemen mehr wird sich wieder ins Auto gesetzt und wir besuchen alte Bekannte zu Hause: Home visits. Meistens geht es um 'foster parents': Pflegeeltern, die Kinder von vertorbenen oder verschwundenen Eltern aufnehmen. In den meisten Fällen sind es die Großeltern der Kinder. Wir schauen, wie es ihnen geht, ob sie was brauchen und ob sie ich berechtigt sind Finazierungen vom Staat zu empfangen. Treffen wir die Kinder nicht zu Hause an, fahren wir die Schulen ab. Schauen, wie es Ihnen geht, ob sie gepflegt sind.


Das alles ist anstrengend. Denn meine Vorstellungen von einem guten zu Hause für ein traumatisiertes Kind sind verschieden anders, dann die der Afrikaner. Ich würde ein Kind niemals mit 5 anderen Personen in einer 30m² Hütte unterbringen. Ich muss mich definitiv noch gewöhnen. Denn Schmutz, Unordnung und Armut sind hier normal und gehören zum Alltag.

Dienstag, 6. September 2011

boom. (ausgesprochen nicht 'buum'. sondern 'bohm'.)




hüppeldiflüpp, wuppwupp. Dies ist der spaßige teil der letzten woche. Der nächste erguss meiner literarischen fähigkeiten widme ich ernsteren themen. Wie zum beispiel dem arbeiten! Dann haben wir hier auch nen hauch strucktur in der nummer und ich habe nicht das gefühl meterlange texte schreiben zu müssen, nur weil ich das hier mit dem geblogge schludern lasse.


Außerdem schreib ichjetzt alles klein.weiß nicht, ob ich das vorher auch gemacht habe. aber das hier mit dem groß und klein, das ist mir jetzt auch wirklich zu anstrengend (ich sehe grad, dass nach dem punkt automatisch alles groß geschrieben wird...mmh. Mir wurst. Wenn es dem pc spaß macht: nur zu). ich hab auch das gefühl, dass meine gelenke schaden genommen haben. hab vorgestern hübsch im pool vom hostel geplanscht. naja. Ist mehr nen becken mit einer art wasser drin. Fiesem wasser. Arschkaltem wasser. Aber tim hat sich nicht lumpen lassen uns den pool klinisch rein zu fischen. Es hat uns ne menge wartezeit gekostet, aber letzendlich durften wir alle die wonnen von gänsehaut all over the body erfahren. Zudem haben wir einen neuen freund gefunden: nano. Nano ist der staubsauger des pools. Er sieht aus wie ne große graue krake aus plastik. Angelika hat sich aufgeopfert gen mekka auf dem boden zu knien und nano einzulochen, da wo er reingehörte. Während des badens konnte ich meine füße am grund des bodens fast sehen. Fantstisch. Mit bier in der hand hatte das fast nen bisschen was von urlaub und sommer.


Aber man möge nicht vergessen: hier ist grad erst spring begonnen. Wusste ich auch nicht. Aber letzte woche saßen wir wartend, artig und stillschweigend bei der spd(weiß nicht, ob ich erwähnte, dass das die einrichtung ist, in der wir unsere dienste leisten: gauteng north service to people with disabilities) und auf einmal sprangen die menschen herein und anstelle des mir nun gut bekannten 'how are you? Ertönte aus allen ecken und mündern ein fröhliches 'happy springday'. So lob ich mir das. Würden wir in deutschland die jahreszeiten auch herzlicher willkommen heißen, dann hätten wir im sommer keine hagelschäden und im winter weniger regen. Nehmt euch das zu herzen. Wenn ich wieder komme, dann erwarte ich durchaus ne menge schnee!


Das wochenende war weiterhin höchst erfrischend. Am freitagabend habe ich, bzw haben wir, club-hopping der allerfeinsten art betrieben. Gestartet im zanzu (tipp von laura. Ich danke an dieser stelle und zitiere): 'ne menge hip hop, ne menge schwarze'. Ja, sie hatte recht. Aber was ist das herrlich. Da können wir biertrinkenden, schunkelnden und schlagerhörenden deutschen aber mal noch nen bisschen was lernen. Runter aufn boden, hoch aufn boden, arsch links arsch rechts und wenn das passsende lied läuft dann wird auch mal schwungvoll zusammen getanzt. Danach weiter zum heatfield square. Ne menge einfallsloser clubs und bars rund herum um einen platz, der wiederum eingezäunt ist, wo noch ne lücke zwischen den häusern war. Nett. Aber sonst auch nicht soviel mehr. Ich vermute, dass meine ohrmuschel sich verformt in der zeit, in der ich hier bin. Nun hat sie die passende form für alles hübsch selbst geklampfte und fein gestampfte und wenn ich hier abreise, dann hat sie die passende form um hip hop auf unverfälschte art und weise rein zu lasssen. Schrecklich, wär das. Aber die möglichkeit dafür besteht. Ich wurde nämlich zugedröhnt mit techno und hip hop und nem mix aus beidem. Daraus resultierte, dass ich probierte mich ein wenig zuzudröhnen. Habe aber mit 'hunters gold' gestartet. Schmeckt wie wein, ist aber glaub ich bier. Nach drei davon hatte ich dann den kaffee auf und fürs erste genug vom hatfield square.


Der samstag stand im zeichen irgendeinen museums, dass linda und inka (die zwei fysiostudentinnen aus enschede, die hier auch weilen) aufsuchen wollten. Wir wollten mit. Konnten aber nicht. Um 12uhr wars zu spät dafür. Also haben wir erstmal nichts getan und dann ne runde geschlafen. Um 17.00 richtung stadion. Ist ja butz ums eck, also ein nicht nenneswerter spaziergang. Letzte woche soccer, diese woche rugby. Aber auch hier war wieder offensichtlich, und ich möchte an dieser stelle nicht rassistisch klingen, aber weiße können halt nicht feiern... rugby ist der sport der weißen und man hat es gemerkt. Mal davon abgesehen, dass die im stadion außer cola nichts verkaufen. Pah. Lachhaft. Es war nett anzusehen, wie große, bullige männer in zu kurzen hosen aufeinander liegen und auf einmal bekommt ein team, nen punkt. Hab die regeln nur so halb begriffen, fühle mich aber trotzdem schlauer als vorher.


Danach stießen wesley und tim erneut zu uns, denn ihre visumsanfrage in jo'burg hat länger gedauert als erwartet und so haben wir beschlossen das wochenende zusammen zu verbringen. Sind ins cafe 41, haben gespeist und getrunken. In mir befindet sich 'sowetho toilet'. Ein shooter, der aussieht, wie er klingt.... kacke im glas, wortwörtlich! War aber lecker. Ebenso wie die 3€cocktails. Muhhahaha. Neidisch? Jaaaha. Mit recht!

Danach zu uns auf die terasse getigert. Im mund immer das wort BOOM (niederl. Für 'baum') habe beim essen erzählt, wie herrlich das wort BOOM ist, wenn mans nur oft genug hintereinander sagt. Mit acht leuten kommt da richtig was bei rum. Herrlich viel gelache. Das resultat davon war, dass wir allen alkohol leer geschlürft haben, den unsere kühlschränke hergaben und wesley beschlossen hat, er sei jetzt ein koala: mit schwung aus der hüfte hing der gute an einer palme. Ich hab mih sicherlich nicht lange bitten lassen und habe beschlossen, ich sei jetzt ein elefant: mit schwung aus der hüfte beinahe an ne palme.


Ich finde damit kann man ganz locker den heiteren, weniger ernsten teil der nummer hier beschließen. Der nächste folgt sogleich!

ps. ich habe keinen blassen schimmer, wie ich die fotos hübsch anordne.


Mittwoch, 31. August 2011

teamspirit und anderes gedöns.

so. ich habe, wie ich grade merke, ganz sicher kein großes gehirn. muss echt mal kurz überlegen, was wir die letzten tage gemacht haben.
viel gegammelt. so viel stand fest. waren ja noch ferien in der letzten woche. ich kann das wochenende sicherlich rekonstruieren. es folgt sogleich:
am freitag haben wir mal hübsch kino gemacht. kannste gut. 2,50€für nen neuen film. das kino selber ist hübsch in ner shopping mall untergebracht. modern, nett, ordentlich. so wie ich als gute deutsche mit anständigen eigenschaften, das erwarte. der saal in dem das schauspiel folgte hingegen, ruf in meinem scheinbar kleinen gehirn sofort eines hervor: inglourious bastards, eine der letzten szenen, alles versammelt sich in dem riesen saal. ich weiß nicht, wie der sound da war. aber unserer war nen bisschen vorkrieg... aber nen gut scheppernder sound und ordentliche lautstärke gibt dem ganzen auch mal mehr würze. nich nen seichtes dahin geplenkel von geige und flöte. ne, mal richtig krkrkrkskskrks dadurch. herrlich. hab mich aber schnell ans scheppern gwöhnt. man zeigt sich ja anpassungsfähig. bin gast, da sind solche eigenschaften durchaus von belang. da fällt mir ein, wo wir grad bei anpassen sind, ich bin the perfect vorzeige deutsche in sachen 'how are you?'. spielt ja hier die hauptrolle der begrüßungsregeln. zu anfang von mir oft vergessen zu fragen, so ist es jetzt ein natürlich ausströmendes sätzchen. was mich hingegen doch ein bisschen stört, ist, dass ich trotz der rückfrage meines gegenübers nicht los werden kann, dass ich müde bin, mir heiß ist, ich aufs klo muss, hunger hab, keine lust habe oder der tag mir hingegen sehr gut gefällt, weil unser auto ganz vorne auf dem hof stand und wir deswegen ohne probleme mit bester laune morgens um halb acht on the way sein können. dieses gefloskel macht mich dementsprechend ganz kribbelig. hab mal überlegt ehrlich zu antworten anstelle von 'i'm fine. how are you?'. könnte ich dann nen buch von machen. gibt bestimmt geld. man weiß es nich.
ich schweif grad ab. musste nämlich den samstag wieder in die vorderen gehirnbahnen holen. haben schön mal so nen ründchen ausgeschlafen. dann ist, danke an dieser stelle, horst-dieter schlecht gelaunt geworden und beim umparken auf der straße verreckt. haben also auf der straße im auto gefrühstückt um auf henk (unseren autovermieter) zu warten. nen start ganz nach meinem geschmack. tagsüber touri gewesen, können hinter so gut wie alles in pretoria nen locker geschwungenes 'check' machen. abends wollten wir feiern. aber wein sofadecke und the pursuit of happiness on television klebten uns am sofa fest. da kannste nix machen. wir wollten uns wehren, aber wir waren zu schwach. das kann wiederum daran liegen, dass der käse hier nix wert ist und mir somit eines meiner grundnahrugsmittel fehlt.

sonntag nochmal kurz den touri gemacht. kalt wars. wirklich winterlich kalt. waren ganz erschrocken. aber am nachmittag legte sich das wieder. sind vom voortrekkersmonument zurück nach haus und wollten nachmittags noch lecker kaffee oder ähnliches in nem cafe zu uns nehmen. an sich ne hübsche idee. aber zum hostel kommen war an dem tag eine sache. da wieder weg eine andere, unmögliche. es war nämlich soccer. im loftus stadion das unserem hostel den schatten spendet. großzügig um unsere straße war alles hübsch abgesperrt von polizisten und ihren zäunen. an dem einen wurden wir nicht reingelassen, sondern zum nächsten verwiesen. artig folgten wir den anweisungen. ich fuhr auf der linken seite der macht und hab alles gegeben die 30.000 wild umherirrenden wahnsinnigen soccer-fans nicht übern haufen zu donnern. so nen opel astra hat doch ne beträchtliche länge. als wir nach nem bisschen verfahren unsere straße gefunden haben, war auch diese versperrt. der nette polizist kommentierte unsere verzweifelten versuche rein zu dürfen mit nem herzlichen 'that's your bad luck'. herzlichen dank! man braucht nämlich scheinbar nen beweis im auto, dass man wirklich wohnt, wo man vorgibt zu wohnen... weiß ich jetzt auch.klasse sache. als der nette polizist die kontrolle über alles da verlor, ließ er uns rein. ich glaub, ich war lästig. haha. kann ich gut. nützlich ist das, wirklich nützlich. nachmittags wollten wir dieses scheinbar so spannende soccergame dann hübsch im fernseher bekieken. haben im wohnzimmer dann wesley und tim getroffen. die wollten probieren noch karten zu bekommen. sind wa mitgegangen. gab aber keine mehr. der mann vom schwarzmarkt, den wir dann augesucht haben, hat uns ausgelacht. ich glaube, und das mein ich ernst, weil wir weiß waren... sind dann einmal ums stadion getigert auf der suche nach party. haben sie gefunden. im eastwoods. herrlich. weil ich schön das 5€oberteil von h&m trug, das modisch schwarz weiß war, dachte jeder ich wäre anhängerin der orlando pirates. die sind nämlich sowas von schwarz weiß. war ich dann auch. stempel aufe backe (das wasser mit dem der werte herr den stempel auf meine backe drückte war alt. wirklich alt. benutzt mal nen waschlappen 4wochen... so hab ich aufer wange gerochen. reimt sich. haha). haben uns dann halb umgewummert. ich fühlte mich, als hätt ich nen 'free hugs'-schild aufm rücken. wurd viel auch gerückt. von vorrangig männern. die haben sich nen dritten arm gefreut, dass ich als weiße schön fan der pirates war. hatte doch bloß das falsche oberteil an... haha. hab auf jeden fall kräftig für die integration gekämpft und teamspirit auf zwei beinen symbolisiert.

montag sind wir angefangen zu arbeiten. aber da mach ich am ende der woche hübsch was neues von. ich hab hier jetzt schon seiten von geblübbel getackert. nach der hälfte bin ich immer schon genervt, dass es so lang ist. aber meine freunde. ich werte die welt retten. deswegen wäre es ratsam mir auf diesem weg zu folgen und alles zu lesen, was ich schreib. werd euch auch testen, wenn ich zurück bin. mit trügerisch heimtückischem detektiven-team. jawohl. zeit für kaffee!