Donnerstag, 25. August 2011

Hupen und Heizöfen.


So, liebe Freunde des guten Geschmacks. Der Kaffee vom letzten Mal hat länger gedauert, dann erwartet. Aber ich präsentiere mit Stolz wichtiges und unwichtiges Geschreibsel nach den ersten 4 Tagen in Südafrika. Haudiho.


Bis jetzt ist hier alles töfte. Jeden Tag geht’s ein Stückchen besser. Man muss sich sicherlich gewöhnen. Vereinzelt habe ich es bereits erwähnt: aber mein Bett, dass ich zudem teile, steht gegenüber vom stillen Örtchen. Dieser ist extrem sorgfältig abgetrennt durch eine Stofftrennwand, die auseinander fällt. Aber so lernen wir uns wenigstens richtig kennen. Das ist auch wichtig! Das ganze Geschehen wird überdacht von Stroh. Mehr nicht. Ich erinner noch ein weiteres Mal an die Geschichte der drei kleinen Schweinchen....


Aber wir habens gut getroffen. Wir haben ein eigenes Haus, einen klapprigen Opel Astra (ich habe ihn höchst feierlich Horst-Dieter genannt... fühlt sich sehr heimelig an) und mehrere Heizofen, die wir abends stets sehr sorgfältig benutzen. Es ist hier wirklich arschkalt nachts. Jeden Morgen Schnupfen. Horst-Dieter hingegen tut sein Bestes um uns ja nicht zu erwärmen. Egal in welche Richtung man die Heizung dreht, er ist und bleibt kalt.


Weiterhin ist das Leben hier arschteuer. Ich rate also an, vorher im Lotto gewonnen zu haben. Ich bin sehr stolz auf unseren 3,50€ Philadelphia, so wie den 3€ Cheddar Käse. Könnte auch Blattgold in Tarnung sein. Bevor wir jedoch diese Herrlichkeiten an Gaumenfreuden einkaufen, stets Kleingeld bereit halten. Denn an jedem Parkplatz, oder auch Nicht-Parkplatz, findet sich ein netter Herr ein, der auf Horst-Dieter aufpassen möchte. Ob wir drum bitten oder nicht, das spielt keine Rolle. Zwischen 20 und 50Cent verlangen die Menschen, für die Hilfe beim Ausparken und das Aufpassen. Ob sie aufpassen oder die Sicherheitsmängel von Horst-Dieter ausspionieren, ich weiß es nicht. Außerdem möge man mir mein Auto nicht mehr zurück geben, wenn ich wieder in Deutschland bin. Ich rase wie eine Bekloppte auf der linken Straßenseite der Macht. 60 Kilometer in der sonnigen Stunde sind erlaubt. Ich fahre um die 80. Denn sonst wird man angehupt. Hupen hört man hier sowieso immer. Zum Einschlafen, zum Aufstehen, einfach immer. Das sind die Taxibusse. Man nehme sich in acht. Die stoppen wo sie wollen, wann sie wollen und ob sie das dürfen oder nicht. Wayne interessierts!


Feiern waren wir auch bereits am Dienstag. Um 22.00 auf zur Party um 24.00Uhr wieder zurück. The party was over! Weil der DJ müde war. Herrlich. Die Musik entspricht ganz meinem Geschmack. Ein gute Mix aus Techno, hip hop- artigem Techno, schneller Techno, langsamer Techno, Techno aus den 80ern hip gemacht. Jedoch gehen hier nur weiße Feiern. Die Schwarzen müssen ja arbeiten. Überall Security. Wirklich überall. Abends im Club 10Leute, auf den Bahngleisen mindestens 20, in der Shopping Mall ungefähr 100000. Aber nur Schwarze. Ist klar. Denn die Läden in denen die Schwarzen arbeiten müssen, gehören den Weißen. Klare Rollenverteilung, damit auch niemand durcheinander kommt, wer wo auf der Leiter zum Ruhm steht. Schrecklich. Aber welcome to South Africa!


Heut Abend geht’s zum Klapperkop. War früher ein Fort und ist heute ein Aussichtspunkt über ganz Pretoria. Zwei Mädels, auch von der Saxion, sind hier bereits seit Juli und zeigen uns alles, was machbar ist und gemacht werden muss. Wir schauen den Sonnenuntergang und im Besten Falle auch Sterne. Jedoch wurden wir von Gordon, ein netter Mann aus der Einrichtung in der wir ab Montag arbeiten werden, bereits vorgewarnt. Er scheint den Platz für unfassbar gefährlich zu halten und wies uns darauf hin, dass wir gleich wegfahren müssen, wenn ein anderes Auto kommt. Er hat sicherlich Recht, jedoch sagt er auch, dass Sonnencreme mit LSF 50 illegal ist. Eventuell habe ich ihn falsch verstanden. Wenn nicht, dann bin ich hier grad illegal unterwegs....



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