Montag, 9. Januar 2012

abschieds- und loblied. teil 1.

So. Da haben wir den Salat. Ich habe auf Grund einer zu schönen Stadt mit zu vielen Dingen, die man unbedingt tun musste, mein Faultierdasein wieder entdeckt und nichts auf Papier gebracht, was als literarisch hoch wertvoll zu beschauen wäre. Spitzen Sache, weil ich jetzt ganz locker die letzten 3 Wochen Kapstadt zusammen fassen muss. Auch für mich und meine Erinnerung, nicht bloß für euch, die ihr geplagt seid von Fernweh.

Morgen geht der Flieger schon wieder zurück nach Pretoria für die letzten 4 Tage da. Und ganz ehrlich, ich hab ja mal wirklich so gar keine Lust dahon zurück zu düsen. Wenn man in Kapstadt gewesen ist, dann weiß man aber sowas von definitiv, was Pretoria nicht hat: Atmosphäre. Hapuh. Kapstadt ist sicher nicht anzuraten, wenn man nach Südafrika kommt um das echte Afrika zu sehen. Davon gibts hier nicht wirklich viel. Touristen und Touristenattraktionen sind riesig groß und ne Menge Menschen, die auch mal über den afrikanischen Tellerrand schauen. Afrika entwickelt sich, ich seh es wenn ich aus dem Fenster schaue. Aus dem kapstädtischen, nicht aus dem pretorianischen. Werte und Kultur verändern sich. Die Wurzeln sind ganz sicher noch die gleichen und ich denke auch nicht, dass das irgendjemand leugnen würde. Denn Herkunft und Hintergrund sind hier wichtig. Aber doch. Westliche Werte sehe ich hier überall. Ich fühle mich wie in Kopenhagen, Amsterdam und weiß der Geier welcher Stadt Kapstadt noch nahe kommt. Sollte ich jemals auswandern wollen und dann auch noch nach Südafrika, dann sicherlich nach Kapstadt (das wird niemals passieren. Dafür bin ich dann doch zu europäisch und deutsch strukturiert). Hier hat man alles: Meer, Berge, Architektur, Gelassenheit, Security, tolle Menschen, Vielfalt. Aber es ist und bleibt Afrika. Die Dame von der Angelika und ich unser Zimmer mieten ist Deutsche und lebt seit sieben Jahren hier. Wir haben uns gestern mit ihr unterhalten, über das Einleben in Deutschland, wenn man so lange in Afrika war und über die Dinge, die man vermissen wird. Und sie sagte, dass die Struktur, die Deutschland einem bietet zu Anfang erscheint, als wäre man im Himmel. Aber nach kurzer Zeit, da fehlt die Freiheit die wir hier haben. Ich muss mich nicht im Auto anschnallen. Ob ich mit Flip Flops fahre oder sogar ohne Füße. Es interessiert niemanden. (ich vergesse die negativen Seiten von diesen Dingen nicht. Aber es gibt einem Freheit). Und damit hat sie recht. Irgendwie und irgendwie auch wieder nicht. Frei bewegen war in Pretoria ja jetzt erstmal nicht oberster Punkt auf unseren Tagesordnungen. In einer Shopping Mall, ja. Auch im Stadteil Hatfield. Aber sonst... Eher nicht. In Kapstadt geht das schon besser. Ich war heute, man möge es nicht glauben, zum ersten Mal seit 4 Monaten und fast 3 Wochen alleine unterwegs. Nicht eben nur zum Einkaufen. Sondern alleine. Mit dem Taxibus zur Long Street, von da mit dem Taxi an der Waterfront und nen anderes Taxi wieder zurück nach Hause. Ich habe vergessen, wie sich das anfühlt. Wirklich. Ich bin schon so verkopft, dass eine meiner Hände immer auf meiner Tasche liegt. Ich Menschen ausweiche, so weit es geht und erstmal niemandem traue. Diebstahl ist ja kein Fremdwort mehr für uns und Gewalt haben wir auch schon eine Menge gesehen. Die Armut der Leute ist mit ein Begriff, ich habe sie ja täglich im Township gesehen. Und ich habe nunmal überdurchschnittlich viel Geld, im Gegensatz zum afrikanischen Standard. Hier bin ich reich. Und ich habe gelernt damit umzugehen. Das heißt aber auch immer in Alarmbereitschaft zu sein. Autotüren zu, Kamera nicht rausholen, wenn man niemand anderen mit Kamera sieht. Mit niemandem mitgehen. Niemandem trauen und du bist fast sicher! Schrecklich, wenn ich mir das jetzt so überlege. Wie werde ich mich in Deutschland verhalten? Mal davon abgesehen, dass ich erstmal mit 30kmh über die Straßen düse, weil links fahren mein 2. Name geworden ist. Werde ich angesteckt werden von der deutschen Sicherheit, Struktur und dem Vertrauen, was man den Leuten gegenüber haben kann? Oder werde ich bei rot über die Ampel latschen, egal wo, egal wann und dabei meine Tasche gut festgezurrt haben, denn man weiß ja nie. Bloß nicht auffallen wurde uns hier immer eingetrichert. Ich habe mein Bestes gegeben. Aber mit meinem Verhalten, dass ich jetzt an den Tag lege, falle ich in Deutschland auf. Ich esse meinen Muffin nicht. Ich zerpflücke ihn und stopfe ihn mir mit samt meiner Finger in den Mund. Angepasstes Verhalten. Immer schön freundlich und nen ausgebreitetes Schwätzchen an jeder Supermarktkasse sitzt immer drin: wird aber in Deutschland jeden hinter mir stören, nerven aufregen. Wir haben ja wenig Zeit, wir Deutschen. Ich habe keine Ahnung, wie es werden wird. Aber es fühlt sich komisch an. Ich bin ein bisschen angepasst südafrikanisch und ab Sonntag 14.00 bin ich wieder volles Pfund in Deutschland. Wenn mich 5 Monate so sehr beeinflussen können, dann kann man sich doch durchaus mal fragen, wer man ist (ich bin tüchtig ernst heute. Ist schluss jetzt mit lustig. Reflektieren, wurde mir 4Jahre lang eingeschustert und kann ich hier jetzt mal ordentlich anwenden). Ich bin stolz auf meine Herkunft. Kann man aber auch werden wenn alle einen fragen, von wo man ist. Wenn man dann mit einem ‚Germany‘ antwortet, erntet man nicht selten ein ‚Wow‘. Na guck. Wenn die Südafrikaner das ein ‚Wow‘ wert finden, dann find ich das nen Doppel-‚Wow‘. Aber trotzdem versucht man immer angepasst zu sein und denkt jedes mal : verdammt, ertappt!
Kapstadt ist aber auch die Stadt der Gegensätze. Ich wohne in Sea Point. Gelegen zwischen dem Citycentre und Camps Bay. Camps Bay bietet unbezahlbare Immobilien. Um genau zu sein ist es das teuerste, was man im Umkreis finden kann. An einem Tag kann man also den überflüssigsten Luxus sehen, der mir seit langem untergekommen ist und Menschen, die nicht wissen, was sie morgen essen sollen. Da habe ich mich noch nicht angepasst. Es lässt mich nicht kalt. Das unterscheidet mich von den Kapstädtianern. Ich kann diese Armut noch immer nicht sehen. Und an so etwas will ich mich auch nicht gewöhnen. Das heißt ja, mir wärs irgendwie hurz. Und wenn einem das hurz wird, dann können wir auch gleich aufhören die Welt verbessern zu wollen.
Habe Kapstadt auch fleißig unterstützt. Ich war ein guter Tourist und möchte mir dafür selber mit stolz geschwellter Brust auf die Schulter klopfen! Wir haben jeden Tag der 3 Wochen genutzt, um alles mitzunehmen was geht. Ich habe die schönsten Strände in der Umgebung gesehen und auch ganz schön oft nen Eis oder Kaffe gekauft. Ich habe den Hop-on-hop-off-Bus genutzt! Der einen in und um Kapstadt überall hinbringt, wo man gewesen sein sollte: Hout Bay, Kirstenbosch, Townshiptour, Tafelberg, Groot Constantia, District Six, Signal Hill.... Und ich kann zusammenfassend sagen, Kapstadt ist Knaller.
Bei der Townshiptour fällt mir ne lustige Geschichte ein: Wir waren zu viert und sind am Townshipstop ausgestiegen. 2 von uns wollten die Townshiptour machen. Angelika und ich wollten zur T-bag Design Fabrik. Denn auf unserem Bon vom Bus stand, dass wir da einen Gratis-Kaffee bekommen sollten. Klang wie Musik in meinen Ohren. Als wir aus dem Bus waren und dieser auch schon wegrollte, erfuhren wir, dass die Damen der Fabrik im Urlaub seien (es sei ihnen gegönnt). Blöd nur, dass da weit und breit nichts war außer Township. Ich hatte Durst, also fragte ich eine der Tourguidse/Tourguides (wie schreibt man denn das???), wo wir was bekommen könnten. Wir hatten Glück, da gleich am Anfang ein Tuck-Shop (Townshipsupermarkt) war. Ich schnappte mir ne Cola und Angelika und ich wollten uns zurück an die Bushaltestelle setzen. Aber nichts war. Die Dame, die uns zum Tuck-Shop gebracht hat, nahm uns mit durch den Hinterausgang und brachte uns zu ihrem ‚Haus‘. Angelika und ich bekamen sogar einen Stuhl. Und davon gibt es nicht viele in Townships. Wir haben also die folgende Stunde mit der Großfamilie der Dame verbracht, während wir vor ihrem Haus saßen. Nicht aber ohne beäugt zu werden. Und zwar von allen Nachbarn und wer auch sonst noch gehört hatte, dass da Weiße Deutsche sitzen. Herzliche Menschen, waren das. Aber die Dame bat mich eines weiterzugeben. Ich denke an alle, die ich so kenne oder am besten gleich an ganz Deutschland J Sie möchte uns bitten, kein Geld oder Kleidung zu spenden. Zumindest nicht, wenn es an Südafrika geht. Denn sie findet, dass es den Menschen in Südafrika noch sehr gut geht. Sollten wir also jemald aufgefordert werden für Südafrika zu spenden, so mögen wir das bitte unterlassen! Wisst ihr Bescheid. Ich kann da auch nochmal hübsch hinzufügen, dass Südafrika Kleiderspenden zwar entgegen nimmt, aber diese niemals an Menschen ausgeteilt werden. Nein, die Kleidung wird verbrannt. Denn würde man sie an die Menschen geben, dann würden diese ja 1. Nichts mehr im Laden kaufen und 2. Bestünde die Gefahr, dass sie aufhören zu arbeiten, denn sie haben ja Kleidung.

Mmh. Was gibt es noch zu berichten, was nicht in jedem Reiseführer steht... Uuh, in meinem ersten Bericht erwähnte ich die Taxibusse. Genau diese habe ich in pretoria immer gemieden und genau diese benutze ich in Kapstadt fleißigst! Ich habe auch wenig Wahl, denn laufen ist 1. Bah und 2. Abends gefährlich. Also zahle ich 5Rand (das sind 50cent) und düse hier von A nach B. Gefährlich ist und bleibt es auch in Kapstadt. Aber hier werden diese Busse auch von anderen Touristen fleißig genutzt, was einem ein sichereres Gefühl gibt. Letztens jedoch, da standen Angelika und ich an der Straße, mit den Händen wedelnd, weil auf ein Taxi wartend und da rollte auch eins an. Es war schon tüchtig voll. Aber die südafrikanischen Taxifahrer sind Meister des quetschens. Da kommt man auch schonmal entgegengesetzt der Fahrtrichtung zwischen Fahrer und Beifahrer. Naja. An besagtem Tag kam auf einmal eine Familie vom Strand hoch gerannt... 7 Leute um genau zu sein. Angelika und ich also rein. Ganz nach hinten rechts. Gute Idee. Die Familie wurde dazu gequetscht, der Bus platzte. Ich habe gezählt, mit wie vielen Leuten wir gestartet sind (nicht vergessen, diese Busse fassen 9Menschen....): wir waren 23Passagiere und diverse Strandtaschen. Auf dem Weg ist immer mal wieder jemand ausgestiegen und dann auch gleich mal hübsch wieder 2rein... Als Angelika und ich an unserer Bestimmung ankamen, mussten 9Menschen aussteigen, um uns rauszulassen. Herrlich. Afrika.

Mir tun die Finger weh. Ich mach erstmal eben Kaffee und werde dieses als Teil 1 von 100 verkaufen. Außerdem habe ich jetzt Internet. Das muss ich nutzen, sonst kommt ja nie was ins Internet!

Montag, 5. Dezember 2011

wie sie sehen, sehen sie nebel, blech und bohnen zum frühstück.













So, noch 41 Tage am heutigen Sonntag, bis ich wieder europäischen Grund fühle und unser letztes gemeinsames Ausflugswochenende haben wir soeben erfolgreich absolviert.

Haben zur Feier des Wochenendes keine Kosten und Mühen gescheut und sind stramme 362km in Richtung Berge gefahren: Magoebaskloof war unser Ziel. Haben wir auch erfolgreichst bewältigt, dennoch war der Hinweg lang. Denn durch viele Berge und auch generell, hält der Afrikaner an sich es nicht so mit unfassbar ausgebreiteter Infrastruktur. Braucht er ja auch nicht. Gibt ja alle 100km nur eine Stadt. Wozu mehrere Straßen dahin bauen. Also nehmen wir alle die gleiche Straße. Hab ich ja so erstmal kein Problem mit. Jetzt muss man aber weiter denken. Was ist, wenn diese eine Straße für alle, mal kaputt geht und repariert werden muss. Und die Chance ist groß, dass das passiert, denn es fahren ja ne Menge Autos drüber. Nehmen wir also an, dass der Weg am Freitag durch einzig und allein Berge führt und kaputt ist. Die eine Seite muss also repariert werden und das auf 1okm Strecke. Und da es ja um nen Berg geht, kann man auch nicht ausweichen, auch wenn die Schilder einem das anraten. Wohin ich dann mit meinem Auto gehen soll, weiß ich nicht. Hab ich mich auch nicht mit beschäftigt. War mehr mit dem einzelnen Männchen beschäftigt, dass vor uns stand und sehr seriös das Stopschild fest hielt, auf dessen anderer Seite 'Go' stand. Wir hatten aber leider 'Stop'. Also stand ich da und schaute in die gleiche Richtung, wie der Baustellenaufpasser... und Tatsache man konnte die gesamten 10km überblicken. Und das machte es nicht unbedingt schöner. Denn die Autos von unserer Seite, die das 'Go' gesehen haben, sahen wir noch lustig weg fahren. Das hieß also, die müssen noch 10km fahren. Dann müssen die Autos von der anderen Seite kommen, dann dürfen wir. Und zwischendurch mussten ja auch noch die Baustellenfahrzeuge rumfahren. Spitzen Sache, wenn man das 3mal machen muss. Denn die ganze Straße in Richtung Magoebaskloof/ Tzaneen musste mal eben rundum erneuert werden. Naja, hat uns nur minimal ne Verzögerung eingebracht. Aber wie einer unserer Arbeitskollegen immer sagt: „There is no hurry in Africa.“ Haben dann ganz locker den Weg nach Tzaneen gefunden, der Stadt in der wir hausen sollten. Wir fuhren die Straße entlang und laut Koordinaten und des Navigationssystems hatten wir es auch fast geschafft. Unser Backpacker hieß 'Satvik' und das Schild sahen wir auch schnell...an einem Schrottplatz vor dem eine durchaus gut genährte Dame samt Gatten in ihrem Straßensupermarkt saßen. Ich begonn fast zu heulen. Ich kann ja viel ertragen, aber in irgendnem Blechverschlag auf, neben und hinter nem Schrottplatz zu wohnen. Nach kurzem Schockmoment erklärte die Dame uns, dass wir 200m weiter an der linken Seite wohnen würden. Spitzen Sache. Mit gefühlten 100% Steigung nach unten ratterte ich uns und Horst-Dieter nen Weg nach unten. Backpacker nicht in Sicht. Nach 2min Fahrt taten sich nen paar hübsche RDP-Häuser (die besseren Häuser in den Townships) auf. Wurd immer besser. Wir kamen an, eine kleine Dame wies uns den Weg und tadaa wir standen vor ner schäbbigen Laube. 15Betten auf 10km². Da kommt Freude auf. Unsere Empfangsdame konnte kein Englisch. Was gut, dass ich mit meinen Händen sprechen kann. Wir konnten also in Erfahrung bringen, dass die Toilette unter freiem Himmel ist, genauso wie die Dusche. Und dass nichts in der Nähe war, wo man hätt essen gehen. Auch das Navigationssystems sagte uns das: nächstes Restaurant war ein KFC... in 110km Entfernung. Wir trauten uns trotzdem und erkundeten Tzaneen. Ist keinen Auslug wert. Hatten Hühnchen. Schmeckte scheiße.

Die Nacht war katastrophal, denn meine Matratze war quasi nicht vorhanden. Ich lag auf Holzplanken und das mit Spinne, Kackerlake und anderem Getier rund um mich zu. Da um Maaikes Matratze Plastik gewickelt war, wurd ich das Gefühl nicht los, sie hätte ne Windel um. Klang so. Jetzt, 2 Tage danach, kann ich schon drüber lachen. Ist ne Erfahrung, werd ich auf jeden Fall niemals vergessen. Nichtsdestotrotz habe ich am nächsten Morgen ne Buschdusche genommen und wir haben die Sachen gepackt und weg waren wir. Hab dann später nochmal eben den Besitzer dieses bezaubernden Hostels angerufen, um ihm mitzuteilen, dass ich weniger erfreut war. Muss der ja auch wissen, dass sein Hostel nen zu teurer Scherz ist.


Wir sind dann stramm zurück gedüst um die 2. Canopy Tour (ihr erinnert euch. Das, wo ich zwischen den Bergen hing und von der einen zur anderen Seite geschwebt bin) in unserem Leben in Angriff zu nehmen. Vorher mussten wir noch frühstücken. Mmmh. Schwierig, wenn man im Nirgendwo ist. Sind also zur Canopy Tour gefahren, um mal zu horchen wo man ne gute Stulle bekommt. In Haernetsburg wurde ins mitgeteilt. Kein Problem. Noch weiter zurück fahren, klar gerne. Habe das aber sicherlich nicht bereut. In Haernetsburg angekommen, wurde fluchs klar, dass hier auch die Gilmore Girls gedreht hätten werden können taten tuten täten. Mein Deutsch ist am Ende. Ich bin verniederländischt. Man merkt es. Pah. Naja. Auf jeden Fall war es wir Stars Hollow. Bezaubernde kleine Straße mit 100Häusern und drumrum 100Farmen(hab das mal nachgefragt). Bezaubernde kleine Antikläden und nen Weihnachtsmarkt in der Village Hall. Traf sich gut, dass wir noch ne Bleibe für die Nacht suchten und die Dame, die drei kleine Antikwinkel nebeneinander betrieb auch Cottages vermietete. Viel zu teuer, aber so unfassbar bezaubernd, dass wir einfach bleiben mussten. Hinter dem Second Hand Bücherladen, dem alternativen Klamottengeschäft und dem wirklichen Antikladen sollten wir also wohnen. Kleine Häuschen mit Ofen, Veranda und Ausblick über alle Berge. Habe überlegt das Häuschen mitzunehmen, so wie die in Amerika. Zack auf den Anhänger und rund geht’s. Mach ich vielleicht noch. Denn wir hören schon nen bisschen zur Dorfgemeinschaft. Abends eben eingekauft und dann mit lecker Weinchen vor den Fernseher. Nächster Tag gutes English Breakfast. Bin Fan! Danach durch Haernetsburg geschlürt: wir hatten oben genannte Geschäfte leer gekauft, sowie den kleinen bezaubernden Weihnachtsmarkt. Wär da noch länger geblieben, aber was willste machen. Der Bachelor tippt sich nicht von selber. Ist auch nicht nett, aber es ist schwer heutzutage nen guten Bachelor zu finden.
Ha. Hab ich vergessen von der Canopy Tour zu schreiben. Es war erneut der Wahnsinn, denn dieses

Mal ging es komplett nur über Wasserfälle und Flüsse. Da ist auch komischerweise meine Höhenangst nicht mehr anwesend. Aber nen Elefant besteigen, das kann sie nicht. Ich hab hier butz die Fotos nicht, aber die werden nachgereicht. Hust, wenn sies nicht vergisst.
Am Sonntag wollten wir dann noch Magoebaskloof selber sehen. Genauer gesagt den Aussichtspunkt, der fantastisch sein soll. Meine Wortwahl basiert auf ner Menge Nebel. Ich hab nix gesehen. Nada. Niente. Nebel. Nur den zugehöreigen Parkplatz und das Schild mit der Aufschrift 'Magoebaskloof. Keep left“. War auch schön.

Ich möchte dann auch nochmal eben was zitieren. Einen Text, der im Internet über uns und unsere Arbeit mit den kleinen Little Able's zu finden ist. Wer da nicht vor lauter Ehrfurcht vor mir 'boah sagt... Da habe ich keine Worte für. Uhja. Der Text ist geschrieben durch die Leitung der Little Able's und eben diese hat uns am Freitag schon gesagt, dass wir fantastisch sind und die besten Studenten, die da jemals waren und auch unserer Bachelor scheint jeglichen Standard sowas von zu übersteigen, dass denen wirklich die Spucke wegbleibt. Jawohl. Also Text. Und nebenher, heute sinds dann auch nur noch 40 Tage. Ich werd verrückt.


Text:

SOCIAL WORK STUDENTS FROM EUROPE

As part of their internship, four social work students from Europe are working hard in various SPD projects and contributing to our people's development in fantastic ways. Recently, Maaike, Lena and Angelika introduced a stimulation program in the "Little ABLE's" Children's Sanctuary and the children adore spending time with them. They do arts & crafts, music stimulation, physical activities and are working on an excellent Christmas presentation for Parent Day. The effect of this little experiment, surprised each and everybody involved and the children are having the time of their lives! Thank you, Ladies, for your wonderful love, care and commitment, you are making our world absolutely beautiful!!



JAWOHL!!!! Ich rette hier so einiges und das auch noch mit Schirm, Charme und Melone!

Dienstag, 29. November 2011

Zunge verschluckt.















(weiß immer noch nicht, wie ich das hier schön hinkriege. aber es geht ja um die idee!)

Letztes Wochenende haben wir mal wieder hübsch Pretoria gemacht. Man muss ja auch auf den Geldbeutel achten... Heute sind es noch 47Tage oder so und dann schnupper ich wieder schneeweiße deutsche Luft. Bescheuert, dass man immer gerade zum Ende hin beinahe keine Kohle mehr hat. Grade dann sollte man es doch fetzen lassen. Mmh. Wer sich das ausgedacht hat, dem möge man Manieren beibringen. So geht es ja nicht.
Naja, auf jeden Fall bestand unser Freitag zum Ersten aus vollkommen nichts, gefolgt von Kino. Haben doch tatsächlich unverschämte 4,80€für den Film bezahlen müssen. Wird auch immer teurer hier. Dazu kommt, dass der Film wirklich ekelerregend philosophisch möchtegern war: 'Moneyball' mit Brad Pitt. Nur empfehlenswert für Menschen, die sich für Statistiken im Softball und wie diese angewendet werden können, um zu gewinnen, interessieren. Ich denke also niemand.

Samstag mal schön den frühen Vogel den frühen Vogel sein lassen. Danach nach Menlyn. Shoppen. Ist euch mal aufgefallen, dass Shopping Malls klingen, wie nen Schwimmbad. Und zwar die ganze Zeit. Furchtbar. Aber schön alle Geschäfte Naht an Naht mit Klimaanlage hat sicherlich was für sich. Danach zu viel Wein und feiern in einem meiner Lieblings-Hip-Hop-Läden. Haha. Nicht! Naja. Aber was willste machen? Haste keine Wahl, dann findeste halt Hip Hop gut. Ich oller Mitläufer. War aber durchaus lustig.
Und dann mein Highlight dieses doch sehr durchschnittlichen Wochenendes: Einladung zum Lunch von unserem Manager. Naja besser von seiner Frau. Die Einladung wurde als folgt von ihm formuliert: „My wife wants to invite you for sunday. She will cook and we will have lunch... Mmh. When she is still alive on Sunday.“ Ich steh auf den Humor unseres beinahe 70jährigen Managers. Lustiger Knabe. Er begründete seine Aussage damit, dass seine Frau genau so aussieht, wie er. Und so war es. Ja, er hat recht. Seine Frau ist ein Ebenbild von ihm. Halt bloß weiblich. Pünktlich um 11.00Uhr am Sonntag, mit zu wenig Schlaf, Supermarktblumen als Mitbringsel und keine Ahnung was einen erwartet, erreichten wir 'Die Wilgers'. Vorort von Pretoria. Da wo reich und schön sich mit Gartenzäunen und Strom voneinander trennt. Das Haus war nicht zu verfehlen, denn unser Manager fährt einen beigefarbenen Toyoty Pickup (oder sowas), der jetzt 40Jahre alt ist und nur 2 Vorbesitzer hat. Das Auto lebt, die Vorbesitzer nicht. Unser Manager erzählte uns vor einiger Zeit, dass es Auge um Auge, Zahn um Zahn ist. Neuer Besitzer oder Autofriedhof, ist die Frage. Naja. Haus gefunden und durch das Eingangstor ab ins Haus. Riesen Gebäude, ne Menge Platz und eine Frau und Tochter, die noch mehr spricht, als unser Manager selber. Ich hab mich wie zuhaus gefühlt.so viel Chaos und Trubel. Fantastikos. Als Vorspeise gab es selbstgemachten Eistee und Cheesecake mit Grenadine drauf. Herrlich. 45Min später wurden wir dann ins Esszimmer zitiert, wo der Tisch so bezaubernd gedeckt war, dass mein heimeliges Gefühl in mir wuchs und wuchs und ich das Gefühl hatte, nach dem Essen kann ich mich mal hübsch aufs Sofa legen, Hosenknopf auf, Schuhe aus und Glotze an (hab ich nicht gemacht, aber dazu gleich mehr). Wir saßen und das Essen kam. Ich lüge nicht, wenn ich jetzt ne Auflistung mache. Und hinzufügen möchte ich, dass ich ALLES gegessen habe. Also:
Salat
Reis
Frittierter Kürbis in Soße
Schnittlauchauflauf
Auflauf gefüllt mit Hühnchen und Nudeln
kleine gebratene Kartoffeln
Süßkartoffelpastete
Bananen-Chilli-Pudding
Lamm
Zunge

Ja, ganz recht. Es war so unfassbar viel. Aber ich habe mutig alles probiert. Abends im Bett hätte ich fast gekotzt, als mir bewusst wurde, dass ich Zunge gegessen habe. Zunge. Wiederlich. Hätt ich das im Fernsehen gesehen, dann hätt ich so etwas gesagt, wie : „Für 100€ würd ich das nicht essen.“ Aber die anderen haben alle brav aufgegessen, denn es schmeckte wirklich gut, wenn man vergessen konnte, dass es Zunge war. Da hab ich mich im Zugzwang gefühlt. Mach ich aber nie wieder. Bah. Ich bin wirklich gut erzogen. Hätte sie mir Augen gegeben, ich hätts gegessen. Pfui. Dennoch hat das gesamte Essen, bis auf den Auflauf gefüllt mit Hähnchen, süß geschmeckt. Ausnahmslos alles. Man sieht den Tisch und erwartet deftiges. Und dann schmeckt alles süß. Alles! Es war gewöhnungsbedürftig. Schon irgendwie lecker. Aber wenn man so etwas deftig gewohnt ist, dann ist unfassbar lecker irgendwie anders. Danach wurden wir ins Raucherzimmer entlassen: der Garten. Da kam unsere Manager. In seiner Hand Pinnchen und Mapoer. Mapoer meine Freunde ist ein Traditionsgetränk, was es früher nur auf dem Schwarzmarkt gab. 70%iger Alkohol. Mag ich nicht. Kann ich fest halten. Pah. Aber dann gans noch hübsch Kaffee und Melone. Das hat alles gut gemacht. Die nächste Einladung steht: wir werden noch einmal zum Fischgrillen in 'Die Wilgers' vorbei schauen. Was für eine bezaubernde Familie. Wirklich.

Ich hab keine Fotos vom Wochenende. Dafür aber von unseren Projekten mit den Little Able's. Mit denen sind wir ja im Moment beschäftigt. Naja, bis zum Ende der Woche. Denn dann ist schon fertig hier. Dann 2 Wochen frei für den Bachelor und ab geht’s nach Kapstadt. Ik freu mir!
Naja. Auf jeden Fall sind die Little Able's bezaubernd. Unfassbar bezaubernd. Und deswegen find ich das 1 bis 100000 Fotos wert. Wir basteln und malen und machen und tun für den 9.Dezember. Denn da kommen alle Eltern und denen wollen wir zeigen, wie wunderbar ihre Kinder sind und was die alles können. Das alles ohne Geld. Es ist eine Herausforderung. Aber eine, für die man täglich was zurück bekommt. Neben Spucke, Schnotten, Beiß- und Kratzspuren auch eine Menge Lacher und freudige Blicke für all die extra Aufmerksamkeit. Ich habe auch sicherlich schon einen Freund gefunden. Der Kleine ist 5 und groß und schwer wie ein Baby. Er baut keine Muskeln auf und sitzt deswegen viel. Ich klemm ihn jedes Mal zwischen meine Beine. Denn dann kann er beinahe selber stehen und sich bewegen und das tut er auch, wie kein zweiter. Wenn ich ihn dann nach 3 Stunden wieder setzen will, dann flippt er völlig aus. Denn er ist fit. Er will stehen. Ich denke ich werde also hier bleiben müssen. Oder ihn mitbringen.

Mittwoch, 23. November 2011

Kuriositäten in, an, bei, neben und rund um Afrika und meiner einer.


So, ich muss ehrlich sein. Mir gehen hier so langsam die Ideen für spritzige Titel aus. Und ich bins auch nen Hauch leid um euch hier immer Aufreihungen meiner Wochenenden zu präsentieren. Habe also beschlossen diesen Blog nicht nur dem letzten Wochenende zu widmen, sondern auch den schrillen Dingen des afrikanischen Alltags. Die mir nur noch minimal auffallen, aber ich mein Bestes gebe, um das schwarz auf weiß auf euren PC zu bringen.

Zu Anfang möchte ich eben betonen, dass ich zum Leben nicht mehr viel brauche. Am Wochenende waren wir in Krugerdorp. Kleine bezaubernde (naja, mehr oder weniger) nur schnuckelige 60km von Pretoria weg. Wir mussten unseren Spritaushalt im Auge behalten und wollten weniger lang fahren, dann zum Kruger Park. Also Kruger Dorp. Am Donnerstagabend um 18.45 ist es uns auch endlich geglückt nen Bed & Breakfast zu finden. Denn Kruger Dorp ist sich zu fein, um Backpacker zu haben. Also hatten wir nen B&B. Kinder, was für ein Luxus es ist, nen eigenes Bett zu haben, nen funktionierenden Fernseher, ein WC mit Mauern drum herum und selbst nen Wasserkocher mit bereit stehendem Tee und Kaffe (löslich und nicht lecker. Aber der Gedanke wird hier wert geschätzt). Und sauber war das da... Nur eine Babykackerlake. Ich mein das ernst, ich finde das unfassbar sauber. Herrje. Wenn ich im Januar Dennis und meine kleine, bescheidene Wohnung betrete, dann sitz ich wahrscheinlich nur in einer Ecke, weil das zu viel Platz und zu viel Schnibbeldipp um mich rum ist. Haha. Wird nicht passieren, aber im Moment fühl ich mich so.

Im Moment sitze ich in unserem Wohnzimmer unseres kleinen Cottages. Ich mach mal eben nen Foto, dann kann ich das hier hübsch beifügen. Wir haben hier getan, was ging um zu dekorieren, was das Zeig hält. Diese ganze putzige Afrika-Deko die hier rumhängt und mehr Angst macht, als Freude, haben wir umgewandelt. So nen komischer Schießbogen hängt jetzt über so nem Weidenteller oder was auch immer das ist. An der Strippe, die in dem Schießbogen sitzt, hängen Postkarten. An der Decke hängt ne Girlande, die wir von Inka und Linda bekommen haben. An den übrigen Nägeln haben wir Seiten aus Zeitschriften aufgehangen. Egal was, Hauptsache es kommt Farbe ins Spiel. Und heute ist eine 'Happy Birthday'-Girlande und ein 'Guitar Riffs'-Poster dazu gekommen. Habe ich nachträglich zu meinem Geburtstage empfangen. Nur noch 3 Wochen hier und wir geben hier alles um zu dekorieren. Obwohl es schon lange unser Zuhause ist. Immer wenn wir von nem Wochenende wieder gekommen und wir öffnen die klemmende Schiebetür unseres Schlosses, dann riecht es lecker müffig, zudem nach nassem Kamin, nach feuchtem Schilfdach und Abfall.

Ui. Ebenfalls erwähnenswert (zumindest in meinen Augen) ist, dass unsere Hausratte Ronny einen tragischen Kehrblechtod sterben musste. Die Ratte, die mich vor 2 Monaten zu Tode erschreckte und mich zwang ein Schockbier zu öffnen, hat sich nicht mehr sehen nur hören lassen. Wir haben freundlichst Rattengift verteilt und folgten dem Rat von Innocent (arbeitet im Hostel. Was genau, weiß ich nicht): „ You will know, when it is dead. It will start smelling. Then I will come and put it in the rubbish.“ Hübsch, hat bloß leider nicht gestunken. Gut für Ronny, bklöd für uns. Immer aufm Boiler zu sitzen und nicht zu wissen, ob gleich Ronny über einen läuft, ist weniger lustig. Letztens ist Maaike nach oben geflitzt und Ronny lag dem Tod ins Auge blickend vor Angelika und meinem Bett. Fies. Ich habs mir nich angeschaut. Ratten sind eklig. Und wenn Ratten sterben, macht es sie sicher nicht wirklich schöner, vermute ich mal. Ich habe also ganz Frau Innocent geholt. Dieser hat nicht lange gezögert mich erst auszulachen und dann ein Kehrblech zu packen. Er stapfte die dreckigen Treppenstufen hinauf, nahm das Kehrblech in Anschlag und drückte es sachte und langsam auf Ronny, solange bis der gute aufgegeben hat. Ist schon gemein. Aber Mitleid für Ratten hab ich jetzt erstmal nicht. Nö. Aber aus guter dreimonatiger Feindschaft machen wir doch hier noch eben nen:

R.I.P.
Ronny
*ungefähr vor 2 Monaten KREUZ 10.11.2011

So, haben wir das auch. Mmh. Was als nächstes. Ich schweif hier fies ab. Das dumme an so nem Blog ist immer, dass ich keine Ahnung habt, ob es interessant ist, was ich hier vom Stapel lasse. Ich finds ganz lustig, aber das Problem ist, dass hier das hier alles nicht seht. Ich muss noch eben erwähnen, dass neben meinem Kopf aus dem Dach ein Baum wuchs. Ich habe das Mike erzählt, dem Hausmeister des Hostels. Er glaubte mir nicht und ist dann heute freundlicherweise mal gekommen, um sich zu versichern, dass ich übertreibe. Hab ich nicht. Selbst Mike war beeindruckt. Er hat das Bäumchen liebevoll aus dem Dach geschnitzt. Und jetzt stehts hier in ner Milchkanne und ich probiere es wieder grün zu bekommen. Sollte das klappen, dann wird das unser Weihnachtsbaum. Jawohl. Ist ja fast Weihnachten. Fühlt auch Tatsache heute nen ganz klein bisschen so. Sind nämlich schnuckelige 15Grad. Frier mir den Arsch ab. Und regnen tut das hier. Wirste depressiv von, wenn man sich bewusst macht, dass man in Afrika ist.

So, ich muss hier fast wieder an den Skyperello mit meiner bezaubernden Familie. Deswegen nochmal eben aufgelistet, was mir so in den Sinn kommt, wenn ich an Afrika denke. (Ich werd selber ganz nervös davon, wie unstrukturiert das hier alles ist. Herrjemine.

1. Der Afrikaner an sich, der trägt auch gerne mal Hausschuhe auf der Straße, zur Arbeit. Die kann man ganz mummelig für jede Situation bei jedem Wetter tragen. Herrlich. Mach ich auch.

2. Dass ich hier das Essen mit den Fingern durchaus zu schätzen gelernt habe, erwähnte ich schon mal, glaub ich. Kannste gut machen. Spart Abwasch und da schmeckt das Essen auch gleich anders und besser irgendwie. Ich pflücke auch meine Frühstücksstulle auseinander, anstelle von in der Hand halten und ordentlich abbeißen. Meine Manieren sind also den Berg runter. Nix mehr da. Ich esse so, wie es in Afrika normal ist und wie man es in Deutschland immer ausgeredet bekommen hat. Nicht mit den Fingern. Tja, schade. Ich bin nen Essgewohnheitsferkel.

3. Wenn der Müll an der Straße steht, sind ne Menge Männer unterwegs. Die schieben vor sich nen selbst gebauten Karren her. Und sammeln Müll. Gibt es scheinbar Geld für. Die Karren sind aber so groß, dass mir ganz schwindelig wird, wenn die das den Berg raufschieben. Die haben Muskeln, kannste drauf an.

4. Dass man in diesem Land alles an der Ampel kaufen kann, dürfte bekannt sein. Stofftiere, Trikots, Zeitung, Obst, Zigaretten, Spielzeug, Eis, Cola, Aufladekabel, Sonnenbrille....

5. Wir fahren hier an der linken Seite der Straße.

6. 2L Milch kosten 2€. Die sind bescheuert hier.

7. Hühnchenfüße sind lecker ne Delikatesse. Jummi.

8. Auf der Straße rauchen tun die wenigsten. Aber im Auto qualmen, ist gern genommen.

9. Egal, ob ich will oder nicht, beim Einparken wird mir geholfen.

10. Mehr fällt mir nicht ein. Herrjemine. Ich muss das fortsetzen.

Fängt auch grad wieder fies an zu regnen und zu donnern. Ich muss noch eben raus und ins Hostel laufen. Ist doch schmuh.

Donnerstag, 17. November 2011

heißer schweiß.

Multitasking ist deutlich nicht mein Ding. Zuviel Krams in zu kurzer Zeit und zack da hab ich das Internet vergessen und nichts mehr geschrieben. Sind in der letzten Zeit unfassbar dolle beschäftigt mit unserem Bachelor. Der Zeitdruck sitzt mir uns im Nacken. Die Dozentin aus Holland will alles hübsch nochmal berichtigt haben, die Interviews schreien um Auswertung und jetzt haben wir noch hübsch Projekte geplant. Township ist fertig. Waren die letzten zwei Wochen beschäftigt mit einem Computerkurs von allerlei Menschen aus den Townships. Und ab nächster Woche verbessern wir die Beziehung zwischen den Little Able's und deren Eltern. Die Little Able's sind 17 Kinder im Alter von 1 bis 5 mit Behinderung. Sind zwei Tage bei den Able's mitgehüpft und jetzt ist die Planung fertig. Die muss höchst offiziell eingereicht werden. Jaja, ich schreibe hier literarische Ergüsse in Englisch. An Schlauheit nicht zu toppen, die meinige Person. Applaus an dieser Stelle ist wünschenswert. Und wenns nur vorm Computer ist, meine Hoheit sieht alles.

Seit letzter Woche sind Maaikes Eltern in town. Da lassen wir uns sicherlich nicht lumpen und zeigen alles, was so geht. Am letzten WE waren wir deswegen gleich mal für teuer Geld im Kruger National Park. Das größte Naturreservat in Südafrika. Haben die Übernachtsafari gebucht. Ich möchte also auch an dieser Stelle sicherlich eine Empfehlung aussprechen: sollte man jemals eine Safari machen, dann sollte man sicher gehen, dass man die Nacht im Park selber verbringt. Das haben wir nämlich getan. Spitzen Sache. Bevor wir da waren, sind wir erstmal 4 Stunden nach Nelspruit gegondelt. Im Backpacker 'Funkey Monkey' gings los. Unser Guide Jayjay hat sich bei knackigen 36Grad schön in Pullunder, Hemd und Mütze gestopft. Kann man gut mal machen. Ab in nen fröhliches Familiengefährt und los ging die Angst ums Leben. Wir hatten eindeutig den Eindruck, dass Jayjay mehr schlafen muss und zudem seinen Führerschein nochmal machen sollte. 90Min Schweiß: zum einen wegen dem Wetter, zum anderen aus purer Angst. Um ihn wach zu halten, haben wir ne Menge sinnloser Gespräche angefangen. Es endete damit, dass wir die letzten 30min damit verbrachten ein typisch Südafrikanisches Lied zu singen: Shosholosa (wenn man es denn so schreibt). Saßen wir da also mit 6 lustigen weißen Menschen und trällern in vollkommen falscher Aussprache Shosholosa... Da fällt mir ein, ich kann auch jetzt wie ne 1 'If you are happy and you know it, clap your hands' singen. Ich werde zum musikalischen Wanderzirkus.

Im Kruger angekommen, waren wir noch nicht wirklich im Kruger. Das Gebiet mit den bösen Tieren, die Menschen töten, ist nochmal extra eingezäunt. Macht Sinn. Das Vorgebiet sollte unser Zuhause sein für die nächsten zwei Tage. Kamen wir jedoch nicht so schnell an, wie geplant. Mussten nämlich erst noch, ganz Tourist, aussteigen und ne Menge hundert Fotos von Giraffen auf der Straße machen. Das war 15min ne spitzen Sache. Denn diese wirklich schönen Tiere standen nur 20m von uns weg. Als es immer mehr wurde und Jayjay die Schnauze voll hatte, sind wir wieder ins Auto gestapft, um weiter zu fahren. Da haben wir die Rechnung aber ohne die Giraffe gemacht. Die fand es amüsant uns die ganze Zeit anzuschauen, zwischendurch genüsslich nen Blatt zu essen und dann wieder zu gucken. Hätte sie sprechen können, dann hätte sie gesagt: 'Lustig diese kleinen Menschen. Kommen hier nicht durch. Ätschbätsch.' Hat auch ewig gedauert, bis die Gute gelangweilt schien und ging.

Im Camp angekommen, wurden uns die Sanitäranlagen gezeigt. Hatte man die Plane einmal bewältigt, so stand man vor nem Baum. In dem Baum: die Dusche. Jawohl. An dem Baum: Ameisen die so ekelerregend groß waren, dass mir ja wohl fast die Kotze hoch kam. Da merkt mans wieder. Egal was man hat, man ist nicht zufrieden. Bescheuert. Toilette war das selbe Spiel. Freier Himmel und Zeltplane um einen drum zu, wohin das Auge schaut. Dennoch hübsch gemacht. Die Zelte waren kuxuriös bei einer doch wirklich angenehmen Temperatur von nur 50Grad. Kannste gut mal nicht bewegen.

Den Nachmittag hatte Jayjay für uns verplant. Schlangen streicheln. Wiederlich und auch sicherlich nicht mein erster Tagespunkt. Durch den Busch geknattert kamen wir bei ner schrulligen, kleinen, alten Frau an, die in ihrem schnuckelig, müffigen Hüttchen 5Schlangen beherbergte. Ich hab mir fast in die Buchse gemacht, als Angelika die ekelerregenden Dinger in der Hand hatte. Mehr gegen die Wand hätte ich nicht drücken können. Zum Kotzen. Lustig war, dass Jayjay exakt neben mir stand. Hat sich auch mal fein ins Hemd gemacht. Haha. Am Schluss hat die Frau uns noch eben vorführen wollen, wie Schlangen kleine Mäuse töten. Hab jetzt noch Alpträume. Wiederlich und auch nich nen Hauch faszinierend. Ist wie Herpes zwischen dem Zeh. Brauch auch echt keine Sau.
Abends hat die gute (ich würde jetzt gerne ihren Namen nennen, aber den hab ich vergessen) ein herrliches Mahl zubereitet. Unter freiem Himmel mit ner Menge Kerzen gabs afrikanischen Eintopf. Lecker, einfach nur lecker. Abends acht Uhr hing meine Hose kalt am Haken. Da wars bei euch grad 7... Ich bin auch echt keine 20mehr. Morgens um 4Uhr gings wieder raus ausm Zelt. Schweißgebadet in Richtung Dusche. Ne Erfahrung, wenn man nichts sehen kann und man genau weiß, dass viel zu viele Tiere um einen rumkrabbeln. Ab zum Frühstück.... Das Frühstück war an dem Tag aber leider abwesend. Hat verschlafen. Jamm. Kaffee. Und kein Essen in Sicht. Denn um 5gings ab in den Kruger. Ich fasse stolz zusammen: 8Löwen gesehen, unzählige Elefanten, Nilpferde liegend direkt neben Krokodilen, Nashörner, ne Menge Giraffen, Zebras, Vögel (Ich find Vögel öde. Darum hab ich vergessen, was für ne Sorte Adler das war. Aber war was besonderes, sind nämlich an dem Baum gestoppt), Impalas, Büffel und ne Menge lustig ausschauender Touristen mit Hütchen und Tarnfarbenklamotte. Der Tag war der Knaller. So nah dran an diesen Tieren, das hat man nur im Zoo und da können sie ja nun wirklich nicht weglaufen. Den Tag habe ich allerdings wie folgt beendet. Und ich zitiere hier die SMS, die ich einer Freundin schrieb:

„Ich habe die Nacht bei Minimum 25Grad im Zelt verbracht, bin seit 4Uhr heut Morgen am Safari machen, sitze in nem offenen Touristen-Auto, 36Grad im Schatten knallen mir um die Ohren, unser Guide benutzt sein Handtuch sowohl als Taschentuch, als auch als Schweißabwischer und Glatzendecker und ein Ende ist nicht in Sicht. Kurzum: Ich gehe ein.“

Es scheint nämlich so zu sein, dass die Afrikaner hier lange nicht mehr einen so heißen Sommer haben, wie er im Moment grade ist. Die stöhnen selber alle den ganzen Tag. Da kann man sich vorstellen, wie mein europäischer Körper sich fühlt. Ich bin ne heimische Priemel mit zu wenig Wasser. Schön war auch noch, aber das passte nicht mehr in die SMS, dass Jayjay sein beschriebenes Handtuch erst tüchtig vollrotzte, daraufhin machte er es nass und legte es sich unter die Mütze auf den Kopf. Jam. War nur sein Kopf, machte mir also erstmal nicht so viel aus. Leider hatte unser Touristensafari-Gefährt keine Fenster, der Wind flatterte nur so. Der Wind erwischte besagtes Handtuch, nahm nen Schwall rotziges Wasser mit und pfegte mir das so richtig schön ins Gesicht. Da hatte ich die Schnauze voll. Die Tiere hatten sich nämlich ab 12Uhr auch versteckt. Hatten keinen Bock auf Touristen und Hitze. Kann ich gut verstehen.

Am Abend mit einem beinahe schlafenden Jayjay wieder nach Nelspruit. Ins beste Hostel, dass ich jemals gesehen habe. Wär relaxen nen Sport, das Hostelteam wär Weltmeister. Unglaublich.

Am Sonntag hatte Maaike Geburtstag. Wir haben uns also nen dickes Frühstück in nem Restaurant gegönnt und wollten dann frohen Mutes die Panorma/Wasserfallroute fahren. Sind leider verkehrt abgebogen und auf 70km gabs kein links oder rechts. Sind also landschaftlich schön (wie Papa sagen würde) durch die Gegend gegondelt und haben am Ende nur God's Window und nen kleinen Wasserfall. Aber God's Window ist der Hammer. Beinahe tropisches Klima so hoch aufm Berg ist der Spaß. Da kann man ganz Afrika sehen, hatt ich das Gefühl. Goggelt das, liebe Freunde.


Dies Wochenende Krugersdorp. Das Wochenende vor dem letzten, wird auch noch berichtet. Weiß nur noch nicht wann. Noch 7,5 Wochen und ich bin back in Winter... Mein Körper wird zusammenbrechen. Ich weiß das sicher. Sind dann beinahe 40Grad Unterschied, wenn ich in Amsterdam ausm Flugzeug stapfe. Man möge sich schonmal um ein Sauerstoffzelt kümmern!

PS: Fotos muss ich auch nachreichen. Hab Kamera im Haus liegen lassen, sitz draußen. Herrjemine. Sauerstoffmangel. Geht schon los.

Montag, 24. Oktober 2011

grenzüberschreitung.










Dieser Eintrag wird lang. Ekelerregend lang. Ich werde es liebevoll strukturieren.

Waren dieses Wochenende in Swaziland. Man möge es googeln. Swaziland ist ein Königreich gelegen in Südafrika, angrenzend an Mozambique. Der König hat bescheidene 15 Frauen und wählt jetzt irgendwann seine 16. Dame. Er darf wählen, wen er will. Das ist das Gesetz in Swaziland. Wer da wohnt, darf heiraten, bis kein Ring mehr an den Finger passt.


FREITAG
Nach der Arbeit, pünktlichst um 13.00Uhr, sind wir gestartet Richtung Swaziland. Jedoch nicht mit Horst-Dieter. Denn Henk, unser Autovermieter, fand Horst-Dieter nicht wirklich sicher. Deswegen gabs nen kleinen Toyota, mit halb so viel Platz. Henk sagte, diese Autos seien 'reliable'. Wir nannten das Auto also George Reliable (man behalte diesen Fakt im Hinterkopf. Er wird noch die ein oder andere Rolle spielen. Wer nicht weiß, was reliable bedeutet, muss es erst googeln. Das ist ne Anweisung). Maaikes Navigationssystem ist leider nur für Südafrika. Wir haben uns also ne Stadt in der Nähe von Swaziland gesucht. Man rate wie sie heißt? Amsterdam. Jawohl. Amsterdam zu erreichen, dauerte nur 320km. Hier also qausi um die Ecke. Die erste Zeit war die Hinreise noch relativ unspektakulär. 100Km geradeaus. Ein leichtes. Danach einmal links und dann weiter 98,8km immer in die gleiche Richtung. Die Natur war unfassbar. Wirklich. Natürlich alles schon mal im Fernsehen gesehen, aber wenn man da doch im echten Leben durchfährt, ist es der Wahnsinn. Ich habe zwischendurch tatsächlich gedacht, ich muss weinen, so schön war das. Affen am Straßenrand, 50km lang nichts außer Flachland und im Hintergrund Berge. Dann ein kleines Dorf. Dann wieder nichts. Berge, unfassbar grün. Erinnerte uns an Schottland. Dann wieder unendliche Weite. Vor uns eine Straße, die so gerade verlief, dass wir 30km weit schauen konnten. Unfassbar. Wirklich unfassbar. Ich bin nicht oft sprachlos. Aber während der Fahrt habe ich wenig gesprochen. Als wir Amsterdam erreicht haben, waren wir jedoch minimal enttäuscht. Kleine Stadt, ne Menge Menschen, Schmutz und auf keinen Fall ein Ort für Weiße um stehen zu bleiben. Von da aus haben wir uns mehr oder minder durch gerettet, sind Schildern gefolgt und waren 90min später am Grenzübrgang 'Nerston'. Hübscher kleiner Grenzübergang mit geschlossenen Toren. Mmmh. Kam uns komisch vor, aber wir waren euphorisch. Da denkt man ja weniger nach. Es war 18.30. Es wurde dunkel und wir befanden uns da in der Einöde. Ein netter, kleiner Mann, der mit seiner Aktentasche das Weite suchte, sah uns und kam zurück. Er fragte uns, was wir denn wollten. Lustig, der Kleine. Nach Swaziland wollen wir. Ist doch klar. Bevor ich das sagen konnte, deutet der Grenzwärter auf unsere kleine, seitliche Blinkerlampe. Die baumelte nämlich an nem Kabel am Auto. Beim Versuch sie wieder rein zu drücken, fiel die Kappe ab. Die liegt jetzt im Auto. Reliable zum 1. !

Zurück zum Grenzübergang. Der freundliche Herr informierte uns, dass wir zu spät sind. Geschlossen seit 18.00!!! Haha. Lustig, wenn man in der Dämmerung im Niemandsland steht. 4 weiße, ein auseinanderfallendes Auto und keinen Plan, wo man hin muss. Wir sind also umgedreht und den Anweisungen des netten kleinen, putzigen Mannes gefolgt. Nach Carolina sollten wir. Dann abbiegen und dann nach Oshoek. Der Grenzübergang, der bis 22.00 geöffnet ist. Spitze. Wir fragten, wie lange das dauern würde. 'Only about 2 hours or something like that. It is not that far'. Juhu, willkommen in Afrika und deren Empfindungen von 'nicht weit'. Mit einer wagen Beschreibung, jetzt überhaupt keinem Licht mehr von oben also in Richtung Carolina. So weit so gut. Vor 22.00Uhr würden wir ankommen. Sind wir auch, kann ich schonmal sagen. Aber wie... Pah. Es war wirklich nirgendswo irgendwas. Kein Mensch, keine Stadt, kein Licht. Nichts. Wir sahen nichts. Yannick hat dann beschlossen, er öffnet mal sein Fenster. War ja auch warm. Leider ist der Fenstergriff abgefallen. Das Fenster war offen, ging nicht mehr zu. Wir wollten stehen bleiben, grad in dem Moment, als neben uns ein Schild auftauchte. Aufschrift:' Crime alert. Do not stop!'. Spitze. Offenes Fenster, arschkalt, arschgefährlich. Angelika ist also stramm weiter gefahren uns zu dritt haben wir probiert das Fenster wieder hoch zu schieben.(Reliable zum 2.!) Hat auch geklappt, nach 5Minuten Panik. Danach hatten wir doch nen bisschen Respekt vor der ganzen Situation. Nach ungefähr 30Minuten habe ich angefangen mein Gehirn zu benutzen: Im Navi kann man nach nützlichen Plätzen suchen, auch nach Grenzübergängen. Da sind wir eingetroffen um 20.15Uhr. Beste prime time! Also raus aus dem Auto und samt Personalausweis ab in den kleinen Bunker. Hätt auch fast so schmissig geklappt, wie es klingt, wenn die Autotüren schließen würden. Meine schloss nicht. Eigentlich immer automatisch mit der Fahrertür. Diesmal nicht. Auch nicht mit drücken, beigen, brechen. Auto blieb auf. Herrlich! Weitere 5 Minuten, und reliable zum 3.!, und das Auto war dicht. Ne Menge unlogisches Grenzgetue und wir waren in Swaziland. Mit ner Zeitung, denn da war ne Karte drin, die uns den Weg weisen sollte.
Haben das Hostel in nem Naturreservat gebucht. Mit Krokodilen, Nilpferden und diversen anderen Tieren, die man nachts auf jeden Fall treffen will. Weitere 60Minuten und wir haben das Mlilwane Wildlife Sanctuary gefunden. Abgebogen und der Spaß ist begonnen. Teer hat man da ja nicht. Irgendwann haben wir das Nachtgate gefunden. Der freundliche Mann hat uns auch reingelassen. Sind also quasi blind durch das Naturreservat gefahren. Was ein Spaß, wenn das Licht zwischendurch Tieraugen anleuchtet und man keine Ahnung hat, wo man ist und wer da noch so ist.Auf halber Strecke kam uns ein weiterer netter, kleiner Mann entgegen. Der arbeitet im Hostel, hat aber Feierabend. Haha. Ich sah meinen Schlafplatz dahin gehen. Er sagt, das wär an sich alles kein Problem, denn die Nachtwache sei ja am Hostel. Die kann aber leider kein Englisch. Spitze. Wir am Hostel angekommen hat er auch gleich verstanden, dass wir nen Dorm (Mehrbettzimmer) gebucht haben. Schlafen konnten wir schonmal. Hunger hatten wir auch. Das hat er aber nicht verstanden. Er zeigte mir den Kühlschrank und den Herd. Super Sache, wenn man nichts zum Kochen dabei hat und Hunger.

Sind also hungrig, nach Mückenzeug stinkend (Malaria und so), im Dunkeln und vollkommen fertig nach 9Stunden Autofahrt ins Bett gestapft. Ohne überhaupt nur den Hauch einer Ahnung, wie Swaziland aussieht!


SAMSTAG
Morgens, frohen Mutes, um 7Uhr auf die Beine. Denn Frühstück gab es nur von 6.30 bis 8.00Uhr. Fand ich am Abend zuvor noch ziemlich lächerlich, habe ich am Morgen um 7.00Uhr verstanden. Wer in dem Hostel wohnt, der schläft nicht lange. Das Reservat war der Wahnsinn und unsere Aussicht auch. Mittendrin mit einem Ausblick auf ne Menge Land und Tiere: Zebras, Gnus und Springböcke grasten vor dem Zaun unseres Hostels. Der Pool war sauber, wir hatten Hunger. Jamjam, trocken Toast mit Ei und Cornflakes ausm Eimer. Danach beschlossen wir, dass ich irgendwo gelesen habe, dass man die Cultural Village besuchen kann. Wir erzählten das der Hosteldame und die wollte gleich buchen. Hab ich nicht verstanden, dann in meinem Reiseführer stand, dass man da so hin kann und fertig. Nein, sie wollte buchen, wir haben sie gelassen. Sie schickte uns um 10.00Uhr in Richtung Main Camp im Park. Da waren wir dann auch und haben unseren Guide abgeholt, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe. Auf halber Strecke durch das Reservat bat er uns zu stoppen. Er müsste sich umziehen aus Respekt vor dem Volk, dass wir besichtigen. Hä??? Er ging in Safarioutfit dahin und kam in nem Laken und mit nem Fuchsschwanz vor dem Po zurück. Hihi. Leider hatten Angelika, Maaike und ich kurze Hosen an. Das war nicht wirklich passend. Wir bekamen also rote Tücher mit dem König Swazilands drauf um die Hüften geschnallt. Sexy deluxe. Als Frau zeigt man nicht soviel Bein und aus Respekt schon mal sowieso nicht. Weitere 5 Minuten und wir kamen an. Unter einem Baum in der Mitte des Dorfes wurden wir Touristen abgestellt. Unser Guide ist hinter einen Bambuszaun gegangen, um mit dem Chef des Dorfes zu sprechen. Hää??? Nach 10Minuten (ich kann euch sagen, wir standen da wie Trottel. Hate der uns schön im Schatten geparkt. Hatten Tücher um mit dem König drauf, dieser zierte also meinen Popo... Bescheuert) kam unser Guide zurück und sagte, dass die noch alle Vorbereitungen treffen und der Chef des Volkes nicht da ist, da wir zu früh sind. Wir würden also die Rede von jemand anderem bekommen. Hää?? Aber als artiger Tourist, latscht man ja hinterher. Wir also im Entengang durch den Bambuszaun in die Mitte des Dorfes. Ohne Flachs, das ist wie im Fernsehen gewesen. Kleine hübsche Strohhütten, unfassbar viele Kinder in Reih und Glied. Richtig, das habe ich vergessen: Wir mussten vorher noch Wörter auswendig lernen. 'Hallo' Und 'mir geht’s gut, wie geht es dir' in Swaziländisch :) Hab ich auch getan, aber jetzt schon wieder vergessen.
Mussten allen Kindern die Hand schütteln und diese Wörter sagen.
Dann durften wir Platz nehmen und das Programm is gestartet. Ein Theaterstück der allerfeinsten Art. Ich habe gesessen, geflochten, Wörter gelernt, selbstgemachte Kochutensilien des Stamms befühlt und getanzt. Jawohl. Ich habe getanzt. Wie eine junge Swazigöttin! Ich könnte das alles hier beschreiben, aber ich denke, alle Fotos sagen mehr als tausend Worte. Auf jeden Fall nen Erlebnis, dass man niemals wieder vergisst. Definitiv.

Danach den Weg durch den Park wieder zurück. Auf dem Rückweg um unseren Guide abzusetzen, haben wir an einem See Stop gemacht, denn wir sahen Krokodile. Ich habe Krokodile gesehen! Ein echtes, großes, langes Krokodil. Und nicht zu vergessen, dass man immer im Abstand von 5m Zebras, Gnus.... sah, wenn man durch den Park gefahren ist. Das schlimme ist, das wir so normal, wenn man das die ganze Zeit hat. Unser Ziel war: lunchen. Also aus dem Reservat raus. Dauerte nur 30Minuten. Schnell gemacht! Haben dann auch was gefunden und dann tatsächlich auch ein bisschen von Swaziland gesehen. Wunderschön und soviel entspannter als Südafrika.

Wieder zurück ab in den Pool, denn um 18.00gabs schon wieder Essen. Haben wir beim Hostel bestellt. Man gab uns jeweils 3Portionen auf einem Teller. Hatte lange nicht mehr so ein Bauchweh. Kann ja aber auch nicht aufhören. Verzwickte Situation. Abends haben wir am Lagerfeuer gesessen und den Tieren zugehört. Es ist schwer, dass alles zu beschreiben, an Menschen die das nicht gesehen haben... Man sitzt da und hört ne Menge Tiere, die man sich so bei Afrika vorstellt, Geräusche machen. Hapüh.



SONNTAG
Wecker klingelte um 6.45Uhr. Ist bloß keiner wach geworden. Haha. Also mit etwas Verspätung um 7.05Uhr ausm Bett. (Mama, ich werd hier nen Frühaufsteher) Hatten um 8.00Uhr nen Termin am Main Camp: Safari auf nem Pferd. Spitzen Plan. Waren auch nur 38Grad. Das war so heiß, dass man nich geschwitzt hat, weil der Schweiß gleich wieder verdampft ist. Viel zu spät unfassbar schnell Frühstück reingestopft und anschließend zum Main Camp. Habe zwischenzeitlich schon überlegt einfach nackt zu reiten. Es war einfach zu warm. Aber die Pferdesafari stand. Mein Pferd is 'Moon'.Ich mag ja kreative Namen.... Unfassbar langsamer Gaul. Ich hatte Nachsicht, weil es so warm war. Aber dass wir jedes Mal 30m hinter Angelika und Yannick waren, die beide nicht reiten können, habe ich dann doch persönlich genommen. Maaike hatte keine Wahl. Ihr Pferd war ne Zicke und musste als letzt, weil die sonst alle anderen ärgert. Ich rate aber definitiv jedem an: Macht ne Safari aufm Pferd. Egal, ob man Pferde mag oder nicht, aber man querfeldein und wieder aus reiten. Man sieht alles so viel anders und schöner, als mit dem Auto. Unfassbar, Nach 90min hatte ich aber die Faxen dicke und mein Pferd auch. Uns war warm. Nach zwei Stunden waren wir zurück am Main Camp und ich ein Schatten meiner selbst. Mit nur noch einem Ziel, bevor wir den Heimweg antreten mussten: Swimming Pool. Haben wir auch gemacht. War anders nicht zu ertragen. Da habe ich doch tatsächlich hübsch im Swimmingpool geplanscht mit ner Aussicht über nen Naturreservat. Ich bin mir nicht sicher, ob ich in Deutschland nicht Klaustrophobie krieg.... Habe übrigens auch meine Arschbombe, früher legendär, heute ein bisschen eingerostet, geübt. Klappt wieder fantastisch. Hab allerdings vergessen, wie weh das tut, wenn einem Wasser in die Nase und rauf ins Gehirn schießt.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

kleiner, bescheidener zwischenbericht.

Mal eben was von sich hören lassen, gehört ja zum guten Ton. Leider ist die letzte Zeit für mein Gefühl nicht so unfassbar viel passiert. Mal eben kieken.

Am Wochenende haben wir nochmal nen Ründchen Pretoria gemacht. Freitagabend Kino (für 2,50€ die Premiere von Johnny English. Muhahahaha), Samstagmorgen Friseur, abends Feierei in Hatfield. Schön wars gewesen. Aber ich werd alt. Ich kann Bier nicht mehr haben. Am Sonntag also nicht soviel getätigt. Nix passiert also.

Diese Woche ist wirklich komisch. War bloß einmal im Township. Am Dienstag. Hätte heute eigentlich wieder gemusst, aber unsere Chefin hat sich überlegt, dass wir heut in die Uni mussten: Präsentationen der Bachelorarbeiten der hier ansässigen Studenten. Boah... spannend. Puuuh.

Mein Kollege, mit dem ich das derzeitige Township bereise, hat keinen Führerschein. Ich denke er ist heut gelaufen. Haha. Habe am Dienstag mit ihm fahren geübt.... Es wird bei üben bleiben.

Gestern Abend war ne spitzen Sache. Haben Zuwachs bekommen. Mike aus Den Haag wohnt für die kommenden drei Monate auch hier im Hostel. Netter Zeitgenosse. Wir haben ihn gestern mitgeschlürt nach Menlyn. Riesen Shoppingmall. Waren im 'Ocean Basket'. Fischrestaurant. Jam. Hatte Calamari auf dreierlei Art. Sowas Leckeres für so wenig Geld hatte ich lang nich mehr. Danach sind wir ins Autokino. Auf dem Dach des Parkhauses. Drei Euronen Fünfzig hats gekostet. Pro Person also 70Cent... Haha. Ich werde also, wenn ich wieder in Deutschland bin, ganz groß ins Autokino-Business einsteigen. Brauche noch jemand für die Kasse und die Snackbar. Und dann geht das rund.

Morgen geht’s nach Swaziland. Anderes Land, andere Sitten. Man munkelt, dass der Swazi-König dieses Wochenende seine neue Frau aussucht. Es wird seine 25.! Man glaubt es nicht. Wohnen da in nem Hostel in nem Naturreservat. Werde also Tiere sehen, sobald ich die Augen aufmache und außerdem werde ich eine Safari auf nem Pferd machen! Vielleicht werde ich also auch Cowboy. Ich lass das offen mit der Zukunft.