Dienstag, 27. September 2011

Von Tieren und Bergen.



Nochmal eben das Wochenende ausführlich mitgeteilt, woll.

Am Donnerstag hatten wir noch nicht wirklich Pläne geschmiedet. Also haben wir uns für Rustenburg entschieden, da wir gehört haben, dass es da wunderbar herrlich sein soll.

Schnell das Hostel gebucht: Antoinette war unsere Gastmami und wirklich bezaubernd. Solltet ihr also mal nach Afrika wollen und in the middle of nowhere zu wohnen, scheint euch ne nette Sache, dann bucht die 'Hodge Podge Lodge'.

Direkt nach der Arbeit am Freitag um 13.00 gings los. Horst-Dieter war frohen Mutes und wir auch. Ich habe mich sehr solidarisch als Fahrer angeboten, großer Fehler... Die anderen schlummerten hübsch im Träumeland und ich musste mich mit allem, was ich hatte zwingen ihnen nicht zu folgen. 2 Stunden durch Afrika zu fahren, ermüdet nämlich enorm. Und wenn das Navi dann noch so Angaben macht, wie 'Die folgenden 100km immer geradeaus' erwartet man nicht wirklich Spritzigkeit auf der Strecke. So kam es dann, dass ich volles Pfund über jeden erdenklichen Huckel geballert bin. Die Südafrikaner sparen ebenso wie die Niederländer nicht mit Drempeln auf der Strecke. Wenn ich wieder in Deutschland bin, dann besuche ich doch erst mal eine Fahrschule, habe ich mir überlegt. Das ist für alle besser.

In Rustenburg angekommen, war das Hostel noch nicht zu finden. Dies befand sich nämlich ca. 13km außerhalb, rechts abbiegen, 15min über einen 1km langen Weg schleichend, vor einem verschlossenen Tor stehend und von 10Hunden begrüßt. Das ganze Gelände lag zwischen Bergen und war so unfassbar idyllisch gelegen, dass Rosamunde Pilcher ihre wahre Freude hätte. Neben den Hauptgebäuden lang geschlichen kamen wir zu 20 Holzhütten. Eine davon war die unsere. Es hatte was von Amerika, Sommercamp. Positiv denkend, haben wir nichts essbares eingekauft, was uns später am Abend zwang den ganzen Weg wieder zurück zu fahren, um auf Nahrungssuche zu gehen. Kann ja keiner ahnen, dass man an den Arsch der Welt nichts bestellen kann. An der Straße gelegen war ein 'Roadhouse'. Sah aus wie ne Silvesterbude in Las Vegas und schien uns gut. Aufm Parkplatz angekommen, hatte Maaike Horst-Dieter noch nicht ausgemacht, als auch schon ein sehr gut gelaunter Kellner neben unserem Auto stand um uns die Speisekarten zu geben. Wir konnten die ganze Zeit im Auto sitzen bleiben und da essen. Einmal die Abblendleuchte an und unser Kellner kam gerannt um uns zu bringen, was wir wollten. An unseren Autofenstern hingen also Tablettes mit allerlei Leckereien und Bier. Faul sein, hier komm ich!

Am Samstag sind wir frohen Mutes um 8.00 aufgestanden, da Antoinette uns sagte, sie würde dann für uns eine Safari geregelt haben. Dem war nicht so. Die Safari begann um 14.30! Juhu! Haben aber Frühstück bestellt und bekamen 2 Toasts, Speck, Eier, Wurst, Hackfleisch, Tomate, Marmelade und Butter! Morgens um 8. Ich betone das nochmal. Lecker wars gewesen.

Da wir dann schon mal wach waren, beschlossen wir den ans Haus angrenzenden Berg zu beklimmen. Fazit: Die Aussicht war der Knaller, meine Kondition liegt noch in Deutschland. Am nächsten Tag hat Antoinette uns auch erzählt, dass in den Bergen sowohl Schlangen als auch Geparden leben. Herzlichen Dank für die zeitige Auskunft...

Gegen 13.00 gings dann los in Richtung Pilanesberg. Ich bin ein Safari-Fan. Herrlich. Pilanesberg ist kein natürlicher Park. Die Tiere wurden Mitte der 60er nach und nach angekarrt. Die werden dort weder gefüttert, noch betätschelt. Sie leben, wie die Natur es von ihnen verlangt. Von uns wurde also verlangt hübsch im Auto zu bleiben. Hat dem ganzen wenig Abbruch getan, denn Giraffe, Nilpferd, Löwen, Elefanten, Zebra, Gnu, Springbock, Affe.... waren so dicht und gut zu sehen, dass man manchmal nicht wusste, wo man zuerst hinschauen soll. Fantastisch, wirklich. Und die 40€ so was von wert!
Am Sonntag wieder einmal lecker fettarmes Frühstück, Sachen packen und auf nach Milanesberg: Canopy Tour stand auf dem Programm. Mehr auf dem Programm der anderen drei. Weniger auf meinem. 30 m über dem Grund hängen und von Bergseite zu Bergseite an Drahtseilen stell ich mir weniger unter einem gelungen Sonntag vor. Dort angekommen, habe ich erst mal in Erfahrung gebracht ob ich mein Geld zurück bekomme, wenn ich kneife. Antwort: 'Nein'. Nächste Frage: Ist es möglich um angegurtet und verknebelt an einem der Guides diesen Wahnsinn mitzumachen. Möglich wars... Mir standen Paniktränen in den Augen und dann wollte die nette Kassiererin auch sofort wissen, wie viele Leute von uns das denn jetzt gerne machen würden. Ja Herrgott, ich war kurz vorm Heulen. Aber die Arschbacken zusammen gekniffen und die Kreditkarte durchgezogen. Schneller als ich mich versehen konnte, saß ich in so einem komischen Gegurte und Geschiene, mit Helm auf dem Kopf und Handschuhen an den Händen auf der Ladefläche eines Jeeps und wurde über Stein und Sand zu den Bergen transportiert. Und dann weiß ich nicht so genau, was passiert ist, aber ich hab es gemacht und es war der Knaller. Jetzt im Nachhinein finde ich es ein wenig bekloppt von A nach B nach C... zu rutschen. Aber Mensch noch eins, was macht das Spaß! Wir werdens nochmal machen. Ganz sicher, denn die Canopy Tours gibt es sieben Mal in Südafrika!


Heute Abend geht’s ins Soccerstadion mit ein paar Arbeitskollegen und danach wird in Sunnyside (da wo man als Weißer besser nicht alleine auftaucht) gefeiert. Morgen dann frohen Mutes zu Home Affairs. Unser Visum muss verlängert werden und da ist es scheinbar erforderlich in einer Reihe vor eben genanntem Verein zu stehen um Papier zu bekommen, diese auszuüllen, um dann erneut in einer anderen Reihe zu stehen um diese abzugeben. Welcome to South Africa!

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